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Technik
bleibt bullish
Wöchentliche Öl-Analyse
vom 07.09.2015
Der Brent Index für das Nordseeöl pendelte im Betrachtungszeitraum
zunächst seitwärts, bevor er gegen Ende wieder merklich an Terrain
verlor. Es blieb ein Minus von 5,36 Dollar auf Basis der Montagsfixingkurse
im Future. Das sind 10 Prozent Verlust. Bemerkenswert ist die Schwankungsbreite.
Vor 3 Monaten war die fundamentale Lage beim Ölpreis eigentlich auch
schon prekär, schwankte die Notierung so wenig, dass man sich als Beobachter
bereits wundern musste.
Der Kurs setzt gegenwärtig auf der von uns bei 47,50 Dollar eingezeichneten
Supportlinie auf. Diese leitet sich aus den Tiefs im Januar dieses Jahres
ab. Die Marke wurde letzte Woche bereits einmal nach unten durchbrochen wurde,
das ist offenkundig und aus technischer Sicht auch leicht negativ zu werten.
Aber die Erfahrung zeigt, dass wichtige Chartmarken gerade in Zeiten des unbegrenzten
Geldschöpfens gerne kurzzeitig nach unten gerissen werden, bevor der
Markt dann doch noch ansteigt.
Den Anstieg im erwarteten Umfang ist uns das Öl aber noch schuldig geblieben.
Konkret fehlt uns noch der Vorstoß an die blau eingezeichnete Abwärtstrendlinie
bei 56,60 Dollar pro Barrel. Während die fundamentalen Aussichten wie
an dieser Stelle des öfteren schon beschrieben klar abwärts deuten,
lässt sich für die Spekulanten das schnelle Geld vor allem mit der
mehrheitlich nicht erwarteten Gegenrichtung verdienen, also in dem Fall mit
steigenden Preisen. Dafür spricht auch dder MACD, der noch unverdrossen
aufwärts deutet.
Somit erwarten wir für die kommende Woche noch einmal klatternde Kurse.
Die Aufwärtsbewegung sollte nun aber zeitnah starten, sonst gerät
das Szenario ins Wanken. Wir werten den vorangegangenen Ausflug unter die
grau eingezeichnete Unterstützung bei ~47 Dollar als Überschwinger,
um dort platzierte Stopp-Loss-Limits auszulösen. Sollte der Markt aber
noch einmal unter 47 Dollar fallen, könnte die Stimmung ins bearishe
abkippen. Spätestens ab 42,20 Dollar pro Barrel müssten wir unsere
kurzfristig bullishe Erwartung einstampfen: dann gilt "rette sich wer
kann" für alle Long-Positionen.
Autor: Lutz Mathes