Chartbüro Dr. H.-D. Schulz

Chartanalysen + Wirtschaftsgrafiken


Home -> Analysen -> Dow Jones

Absturz
Dow Jones-Analyse vom 23.08.2015

langfristiger Dow Jones Chart

Dow Jones in Euro


So sieht es aus, wenn die Profis (respektive Stillhalter) auf dem falschen Fuß erwischt werden: Der Dow startete verhalten in die Woche mit dem dem Verfallstag und kletterte zunächst über 17.500 Punkte zurück. Am Mittwoch prallten die Kurse dann an der Mittellinie der Bollinger-Bänder nach unten ab und während der Dow seine wichtige Unterstützungslinie bei 17.300 Punkten testete, wurden bei den Investmentbankern die Notfall-Strategien ausgearbeitet, für den Fall eines weiteren Kursrückganges. Am Donnerstag war dann klar, dass alle New Yorker Indizes so weit nach unten abgesackt waren, dass es bei den Stillhaltern für die Puts an den Terminmärkten unangenehm werden würde. Wer jetzt zuerst eindeckte, verlor noch am wenigsten; das Wettrennen drückte auf die Futures, der Index fiel mit. Als der Pulverdampf am Freitag verzogen war, fand sich der Dow 1000 Punkte tiefer. Das ist das Szenario, was wir letzte Woche an dieser Stelle mit "unangenehme Kettenreaktion" beschrieben hatten. Die kleine Unpässlichkeit beim Timing am Terminmarkt kostete den Dow 5,8 Prozent in einer Woche.


mittelfristiger Dow Jones Chart

Klar, davon muss sich der Leitindex erst einmal erholen. Kurzfristig ist der Dow technisch eindeutig heftig überverkauft. Eine Aufwärtsreaktion liegt in der Luft. Andererseits wurde mit dem Bruch sämtlicher Supports der letzten 10 Monate auch viel Vertrauen zerstört. Vorsichtige Naturen warten daher zunächst einmal ab, ob und auf welcher Basis sich eine untere Trendwende abzeichnet.

Ein Indikator dafür, ob die Bullen oder Bären die Oberhand gewinnen, ist die Geschwindigkeit und der Umfang der Aufwärtsreaktion, die sich nach einem solchen Absturz zwangsläufig ergibt. Steigt die Notierung genauso schnell wie sie gefallen ist, wäre das ein bullishes Zeichen. Eine nur vorsichtige Kursavance, die dann auch noch schnell wieder ausnivelliert würde, wäre hingegen ein Zeichen dafür, dass die Anleger lieber in Deckung bleiben. Da die Indikatoren alle abwärts deuten, verzichten wir auf das Szenario eines mutigen kurzfristigen Zocks auf steigende Kurse und empfehlen weiter die Seitenlinie.


kurzfristiger Dow Jones Chart

Autor: Lutz Mathes