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Übertreibung dauert noch an
DAX-Analyse vom 22.03.2015
Die Übertreibung beim DAX setzte
sich gleich zu Beginn der vergangenen Woche fort, als der Index ein neues
Allzeithoch bei 12219 markierte. Dann jedoch folgte eine kleine Korrektur,
die Notierung gab drei Handelsstage in Folge ab. Drei aufeinander folgende
Tage mit sinkenden Schlusskursen gab es in diesem Jahr erst einmal, bei der
kleinen Konsolidierung Anfang Februar. Dank des Anstiegs am Freitag erzielte
der DAX letztlich aber noch ein Wochenplus von 138 Punkten bzw. 1,2 Prozent.
Die Aufwärtsbewegung verlangsamte sich also im Vergleich zur Vorwoche.
Zudem ist die Notierung unter das obere Bollinger Band zurückgekehrt,
welches aktuell bei 12083 verläuft. Mittelfristig stehen die Börsenampeln
zweifelsfrei weiter klar auf grün, charttechnisch gesehen ist der Weg
nach oben frei. Jedoch ist die Übertreibung längst nicht mehr zu
übersehen, eine Korrektur daher jederzeit möglich. Wichtige Unterstützung
im Chart auf Wochenbasis ist die massive Unterstützungszone um 10000,
die mittlerweile schon in recht weite Ferne gerückt ist.
Auch im unteren Chart zeigt sich die Ausschweifung
der Bullen am Ausbruch nach oben aus dem Trendkanal seit Oktober. Im Wochenverlauf
kam es zu einem Test der oberen Trendkanalbegrenzung von oben, dabei bestätigte
die Notierung auch den steileren Aufwärtstrend, der seit Anfang Januar
besteht. Insofern deutet die Charttechnik auch in diesem Zeitfenster durchaus
auf weitere Kursgewinne hin, auch der in den neutralen Bereich gefallende
Stochastik unterstützt diese These mit Luft nach oben.
Trotzdem sollten Anleger vorsichtig sein, denn ein Ausbruch in Trendrichtung
aus einem Trendkanal ist meist nur von kurzer Dauer. Überdies ist das
mögliche Korrekturpotenzial inzwischen kräftig angewachsen: Mit
Blick auf den Aufwärtstrend seit Oktober letzten Jahres bei aktuell rund
10650 wäre selbst ein Rückgang bis in diesen Bereich kein Ende der
Aufwärtsbewegung. Zwar muss eine Korrektur, wenn sie denn nun überhaupt
einsetzt, nicht so weit nach unten führen, trotzdem empfehlen wir für
vorsichtige Naturen weiterhin eine Absicherung knapp unter der Januar-Trendlinie.
Autor: Oliver Schultze