Chartbüro Dr. H.-D. Schulz Chartanalysen
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Bislang technisch mustergültig
Wöchentliche Öl-Analyse
vom 21.07.2014
Der Brent Index für das Nordseeöl konnte sich im Betrachtungszeitraum
fangen. Mehr jedoch auch nicht - von Montag bis Montag ergab sich noch keine
nennenswerte Bewegung.
Immerhin hielt die von uns eingezeichnete Unterstützungszone zwischen
105,50 und 106,90 Dollar pro Barrel. Damit folgt vor allem das untere Schaubild
sehr anschaulich technischen Kriterien - auch wenn es am Dienstag intraday
kurzzeitig nach einem Bruch nach unten aussah. Hier spricht alles für
einen Verbleib in der Schiebezone, damit wäre auch ein Rebound nach oben
in Richtung 112 (und später 116 Punkte) zu erwarten.
Auf Basis des mittelfristigen Schaubildes ergibt sich weder durch den vorangegangenen
Kursverfall noch durch die jüngste Konsolidierung ein neuer Hinweis auf
eine neue Marschrichtung. Die eingezeichnete Dreiecksformation diente leider
nicht der Entscheidungsfindung. Sie muss nach dem Break nach unten, dann nach
oben und nun erneut nach unten als unbeachtlich angesehen werden. Andere Impulse
ergeben sich auf dieser Zeitbasis allerdings auch nicht - der dargestellte
Abstad vom gleitenden Durchschnitt liefert schon seit Anfang 2013 keine verwertbaren
Signale mehr.
Das könnte sich demnächst ändern: Der Ölpreis bewegt sich
im Spannungsfeld aus zuletzt fallenden Aktienkursen (die aufgrund von Intermarket-Effekten
bearish wirken), und den aufgeflammten kriegerischen Auseinandersetzungen
in drei nicht ganz unbedeutenden Ländern, (Ukraine, Irak und Gaza). Je
nach Verlauf hat vor allem die ISIS-Attacke die Sprengkraft, beim Ölpreis
kräftig steigende Kurse auszulösen. Da die Offensive aber inzwischen
nicht mehr neu ist und im zerfallenden Irak auch schon die ersten Raffinerien
und Ölfelder erobert wurden, ist die Mehrheit der Marktteilnehmer an
den Börsen ganz offenbar bearish gestimmt. Sonst wäre der Preis
fürs Rohöl in den letzten Wochen viel höher gestiegen.
Technisch ist das ein Indiz für einen Paradigmenwechsel. Sollte der Ölpreis
nun nicht bis mindestens 112 Dollar vorstoßen, wäre das ein unerwartetes
Zeichen von Schwäche, das bearish eingestellte Anleger für den spekulativen
Einstieg in Puts nutzen können. Sobald die Marke von 105.50 Dollar auf
Schlusskursbasis fiele, wären rasch weiter fallende Kurse sehr wahrscheinlich.
Autor: Lutz Mathes