DAX-Analyse vom 24.08.2002

sowie im Anschluß Update vom 28.08.

Chart seit 1977, Chart seit Juli 1998 und Chart ab März 2002


Langfristchart seit 1977

 

Entsprechend der Erwartung konnte der DAX in der zurückliegenden Woche mit Kursgewinnen aufwarten, das Wochenplus lag bei 143 Punkten bzw. 3,9 Prozent. Vor den wenig überraschenden Gewinnmitnahmen zum Wochenende wurde das anvisierte Kursziel bei 3945 nur um 14 Punkte verfehlt.

Wie bereits in der Vorwoche erwähnt, bleiben das mittel- bis langfristige Bild damit weiter düster. Mit dem Scheitern knapp unterhalb der 3945 stand ein Test und vor allem auch eine Rückkehr in den seit 1982 bestandenen Aufwärtstrend bei aktuell rund 4200 Punkten nicht zur Debatte. Per Wochenschlusskurs scheiterte die Notierung schon an der Marke von 3860 Punkten, die sich aus dem Schlußkurs-Tief vom Herbst 1998 ableiten lässt und im langfristigen Chart eingezeichnet ist. Das Verlaufstief vom Oktober 1998 bei 3823 Punkten wurde zuletzt nur minimal und im Rahmen der Freitags-Schlußauktion überwunden, die spätere Entwicklung der US-Börsen lässt hieran allerdings Zweifel aufkommen.

Wochencandles seit Juli 1998


Auch im kurzfristigen Zeitfenster ist die Lage nun weniger rosig. Der Sprung über das mittlere Bollinger Band, den eGD20, löste keinesfalls einen Kaufrausch aus, sondern der DAX kämpfte sich unter Schwankungen weiter aufwärts und zog schon vor Erreichen des Juli-Hochs bei 3945 Punkten den Kopf ein. Dabei wurde nicht einmal das obere Bollinger Band touchiert. Stattdessen ist nun der sehr kurzfristige, seit 6. August bestehende Aufwärtstrend bedrohlich nahe; selbst eine Behauptung des DAX zu Wochenbeginn auf aktuellem Niveau würde diesen Trend brechen.

Der MACD respektive das Histogramm ist auf dem höchsten Stand seit März diesen Jahres, seinerzeit folgte eine Abwärtsbewegung von über 2000 Punkten (!). Der Stochastik steht unmittelbar vor einem Verkaufsignal im überkauften Bereich, wobei dieser Oszillator bereits bearishe Divergenzen zum Kursverlauf bildete.
Spannend bleibt daher, ob sich der Standardwerteindex oberhalb des eGD20 bei derzeit 3763 Punkten halten kann. Nur dann bleibt aus technischer Sicht die Hoffnung auf eine weitere Aufwärtsbewegung, anderfalls ist mit einem Rückgang bis zum unteren Bollinger Band bzw. der vorherigen Tiefs zu rechnen. Hoffnung böte dann allenfalls noch das Tief vom September letzten Jahres bei 3539 Punkten.

Zusammengefasst scheint das Erholungspotenzial beim DAX in der Vorwoche schon ausgereizt, ein Anstieg ist erst wieder mit Überwinden der 3945 zu erwarten. Rutscht der Index unter 3760, sind andauernde Kursverluste oder bestenfalls eine Seitwärtsbewegung zu erwarten.

kurzfristiger TagesChart

 

Gleich am Montag wurde der sehr kurzfristige Aufwärtstrend nach unten verlassen, wobei bis einschließlich Dienstag noch die Unterstützung bei 3760 respektive mittleres Bollinger Band den Kursverfall aufhalten konnte. Am Mittwoch musste sich auch dieser Support den Bären beugen, der DAX fiel unter 3700 Punkte.

Nachdem der Index zuvor schon unterhalb von 3945 Punkten scheiterte und damit ein Kaufsignal ausblieb, ist mit dem Rutsch unter 3760 nun auch die Hoffnung auf eine seitwärtsgerichtete Konsolidierung dahin. Jetzt muss zunächst mit einem Test der Unterstützung bei 3540 Punkten gerechnet werden. Hält auch diese Marke nicht, dürfte sich der Kursverfall bis zu dem Tiefpunkt vom August fortsetzen. Der noch im neutralen Bereich befindliche Stochastik deutet bisher keinerlei Übertreibung an.

Strategie: Bei mitunter noch vorhandenen long-calls konnten am Montag prima Gewinne mitgenommen werden. Long-puts sollten nun mit einem Stopp bei 3760 (Schlußkurs) abgesichert werden.

Hinweis in eigener Sache: Je nach Marktsituation erscheint am Freitag mittag eventuell ein kurzes Text-Update, die nächste ausführlichere Aktualiserung inklusive Chart-Update erfolgt urlaubsbedingt erst am kommenden Donnerstag, dem 06.09.2002.

 

Autor: Oliver Schultze / Büro Dr. Schulz

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