Nach dem Abprallen an der unteren Begrenzung des kurzfristigen
Aufwärtstrendkanals Ende der Woche zuvor kämpfte sich der DAX
jetzt bis etwa zur Mitte des Trendkanals vor, wie das untere Schaubild
zeigt. Vom oberen Bollinger Band, derzeit bei 3667 Zählern, ist die
Notierung genau wie von der oberen Trendkanalbegrenzung (gut 3700 Punkte)
noch ein Stück entfernt.
Auch wenn der Freitag sicherlich unter dem Einfluss des dreifachen Hexensabbat
stand, bleibt angesichts der Gewinnmitnahmen zum Wochenende sowie des
fast schon wieder überkauften Stochastik fraglich, ob der Standardwerteindex
noch bis auf über 3700 Punkte klettern kann. Zumindest aber ein Ausbruch
nach oben, und damit ein deutliches Kaufsignal, erscheint derzeit doch
sehr unwahrscheinlich.
Insofern könnte der Index zu Wochenbeginn durchaus zulegen, ein Scheitern
am bisherigen Jahreshoch bei 3677 Punkten sollte aber nicht verwundern.
Die eher müde Vorwochenperformance bereitet wenig Hoffnung auf eine
bevorstehende kräftige Aufwärtsbewegung. Spätestens aber
an der Trendkanalobergrenze dürfte die Bullen die Kraft verlassen.
Je früher der Index nach unten schwenkt, desto wahrscheinlicher wird
ein dann stärkerer Kursverfall. Ein nicht abwegiger Ausbruch nach
unten durch die untere Trendlinie bei zu Wochenbeginn rund 3520 Punkten
liesse die Aussichten verdunkeln. Zunächst sind aber für die
kommende Woche erneut keine bahnbrechenden Ereignisse zu erwarten.
Update vom 24.09. (Kurzfristchart aktualisiert):
Statt des erwarteten ruhigen Verlaufs generierte der DAX gleich am Montag ein klares Verkaufsignal, indem die Notierung aus dem Aufwärtstrendkanal nach unten ausbrach.
Wie für diesen Fall vermutet, mundete dies in kräftige Kursverluste. In den drei Handelstagen büsste der Index 7,6 Prozent ein. Nach dem starken Kurseinbruch ist zwar eine technische Gegenreaktion nicht abwegig, die Perspektiven haben sich aber deutlich verschlechtert. Nächste Kursziele sind die Unterstützungen bei 3235 und ~3160 Punkten.
Strategie: Der Ausbruch aus dem Trendkanal beendete die lethargische Phase und war ein Einstiegssignal für Puts. Short-Positionen jetzt eher großzügig absichern.
Hinweis in eigener Sache: Nächste Aktualisierung erscheint urlaubsbedingt erst am kommenden Donnerstag (02.Okt.)
Update vom 02.10. (alle Charts aktualisiert):
Wie befürchtet erreichte der DAX die nächsttiefere Unterstützung bei 3235 Punkten, und unterschritt diese in den vergangenen beiden Tagen sogar noch leicht.
Die kräftige Erholung am Mittwoch in Verbindung mit dem Kaufsignal des Stochastik deutet nun darauf hin, dass zunächst eine technische Gegenreaktion einsetzt. Mehr als ein Anstieg bis zum mittleren Bollinger Band bei derzeit 3430 Punkten sollte aber nicht erwartet werden. In etwa auf dieser Höhe verläuft auch eine horizontale Widerstandslinie.
Strategie: Bei Puts können jetzt durchaus die Gewinne mitgenommen werden.
Autor: Oliver Schultze / Büro Dr. Schulz