Chartbüro Dr. H.-D. Schulz

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Jetzt wackelt der mittelfristige Aufwärtstrend
DAX-Analyse vom 04.02.2018


langfristiger DAX Chart



Einen Rückgang bis auf 12950 bezeichneten wir in unserer vorherigen Analyse als plausibel. Den Bären war aber selbst das (immerhin fast 400 Punkte) nicht genug, sie drückten den DAX um satte 555 Punkte bzw. 4,2 Prozent nach unten. In der ersten Wochenhälfte ging es noch recht glimpflich zu, der Index wurde mehrfach von der Horizontalen bei 13200 aufgefangen. Ab Donnerstag ging die Abwärtsbewegung dann jedoch in den freien Fall über.

Mit der langen schwarzen Wochenkerze hat die Notierung im mittleren Chart sogar die Kreuzunterstützung bei 12950 nach unten gerissen. Aus charttechnischer Sicht ein klares Warnsignal für die Bullen. Ein Fünkchen Hoffnung bescheren nun aber noch zwei Dinge: Zum einen das Tief von Anfang Februar bei 12745 Zählern, dass den rasanten Abverkauf stoppen könnte. Zum anderen ist der Durchbruch der Kreuzunterstützung noch nicht nachhaltig – gelingt dem DAX in der bevorstehenden Woche die Rückkehr über diese Marke, wäre für die Bullen soweit wieder alles im Lot. Aktuell muss der Index aber klar als angeschlagen bezeichnet werden. Zumindest der seit Anfang 2016 bestehende Aufwärtstrend steht jetzt auf der Kippe, während der Aufwärtstrend seit 2009 bei aktuell gut 11100 Zählern noch vollkommen intakt ist.


mittelfristiger DAX Chart

Der untere Chart weist nun, nach dem kräftigen Abverkauf, auf eine kurzfristig überverkaufte Lage hin. Das untere Bollinger Band wurde durchbrochen, der Stochastik Oszillator ist tief in seine untere Extremzone eingetaucht. Zudem findet sich hier, neben dem Februartief bei 12745, noch eine weitere Unterstützung bei aktuell rund 12670 Zählern. Diese leitet sich von dem nach rechts geöffneten Dreieck ab, welches sich ab November bildete. Anleger sollten jetzt aber nicht auf eine rasche Gegenbewegung setzen, sondern an die Börsenweisheit „never catch a falling knife“ denken.

Sollte der DAX tatsächlich einen Boden bilden können, wäre ein mehrmaliges Antesten des Tiefs auch nicht ungewöhnlich. In Verbindung mit dem Umstand, dass wir einige Einzelwerte des DAX vor einer Aufwärtsreaktion sehen, während andere Einzelwerte noch Abwärtspotenzial aufweisen, könnte dies in der kommenden Woche zu einer recht volatilen Bewegung ohne allzu klarer Richtung führen. Ob es dabei zu einer Rückkehr über 12950 reicht, die aus Bullensicht wünschenswert wäre, wird sich zeigen müssen.

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kurzfristiger DAX Chart

Autor: Oliver Schultze