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Chance
auf Bodenbildung
EuroStoxx-Analyse vom 17.06.2012
Die europäischen Standardwerte machten im
Windschatten guter Vorgaben aus den USA auch in der vergangenen Woche wieder
Boden gut. Der EuroStoxx 50 Kursindex stieg Kopf an Kopf mit dem Dow Jones
Average um 37,3 Punkte oder 1,7 Prozent.
Nach dem vorangegangenen Achtungserfolg in Form des Durchbruches über
den Abwärtstrend konnte der Index damit in bullisher Weise nachlegen.
Nach einer kurzen Konsolidierungsphase stieg der Kurs zuletzt bis an die Widerstandszone
im Bereich um 2200 Zähler. Das ist erfreulich - allerdings hat der EuroStoxx
damit auch nach der klassischen Charttheorie sein kurzfristiges Potenzial
ausgeschöpft. Angesichts der prägenden Erfahrungen der letzten zweieinhalb
Monate im Abwärtstrend werden die Anleger geneigt sein, die Gewinne der
letzten zwei Wochen konsequent mitzunehmen, sollte der Index nun Schwäche
zeigen.
So
lange dabei das Kursniveau von Anfang Juni bei rund 2100 Punkten nicht unterboten
wird, besteht auf Sicht der nächsten Wochen die Chance auf eine breit
angelegte untere Trendwendeformation. Mit einer solchen mittelfristige Kaufgelegenheit
vor Augen lässt sich eine vorübergehende Schwächephase leicht
verschmerzen. Der EuroStoxx bewegt sich in der Nähe seiner Tiefs von
2009 und 2011, Aufwärtspotenzial wäre im historischen Vergleich
also reichlich vorhanden. Es bleibt die Frage des Einstiegs-Timings. Wenn
alle Marktteilnehmer auf einen Rücksetzer zum Kaufen warten, kommt es
meist nicht mehr dazu.
Wer auf steigende Kurse im EuroStoxx setzen und dabei charttechnischen Kriterien
folgen möchte, geht zweigleisig vor: Zum einen Abstauberlimits für
Calls im Bereich oberhalb der 2100-Punkte Marke platzieren, zum anderen ein
Stopp-Buy-Limit bei der jetzt erreichten Widerstandslinie bei 2200 Punkten
legen, um für den Fall eines schnellen Durchbruches ohne vorherigen Rücksetzer
gewappnet zu sein. Insgesamt erwarten wir angesichts der vielen ungelösten
Probleme in Europasbankensektor aber keinen schnellen Anstieg des EuroStoxx,
sondern zunächst eher eine Seitwärtsphase während der Sommermonate,
deren Tief wir hoffentlich Anfang Juni bereits gesehen haben.
Autor: Lutz Mathes