DAX-Analyse vom 30.11.2001

sowie Update vom 05.12.

Chart seit 1977, Chart seit Juli 1998 und 6-Monats-Chart


Langfristchart seit 1977


Ein Wochenminus von 161 Punkten oder 3,1 Prozent verbuchte der DAX in der vergangenen Woche. Dabei scheiterte der Index am Dienstag abermals an dem Widerstand bei 5200 Punkten und durchbrach in der Folge den kurzfristigen Aufwärtstrend. Zum Ende der Woche setzte zwar wieder eine leichte Erholung ein, diese endete jedoch an dem bekannten Widerstand bei 5040, zudem blieb der Schlußkurs unter der psychologisch wichtigen Marke von 5000 Punkten.

Offensichtlich ist der Abwärtstrendkanal, der sich seit März 2000 gebildet hatte, für den DAX doch eine härtere Nuss. Wie die mittelfristige Chartdarstellung zeigt, prallte der DAX an der unteren Begrenzung nach unten ab. Diese misslungene Rückkehr zog dann das Verlassen des kurzfristigen Aufwärtstrends nach sich, auch die zuvor mühevoll eroberte 5000er-Marke konnte auf Wochenschlußkursbasis nicht behauptet werden.

Das charttechnische Bild hat sich damit im Verlauf letzter Woche verschlechtert, auch wenn der DAX bisher nur angeschlagen, aber nicht k.o. ist. Positiv stimmt, dass das Verkaufsignal vom Mittwoch noch nicht zu deutlichen Kursverlusten geführt hat. Von einem Fehlsignal kann aber noch keinesfalls gesprochen werden, hierzu müsste der DAX umgehend in den kurzfristigen Aufwärtstrend zurückkehren. Dieser verläuft schon zu Beginn der Woche auf Höhe der 5200 und bildet mit der dort vorhandenen Horizontalen einen Kreuzwiderstand. Somit kann es sich bei der Bewegung der letzten zwei Tage durchaus um einen sogenannten Pullback handeln.

Wochencandles seit Juli 1998

Mit einem Unterschreiten der Unterstützung bei 4820 Punkten würde sich dann das Korrekturpotenzial erhöhen und ein Rückgang bis in den Unterstützungsbereich um 4500 Punkte wahrscheinlich werden.

Ähnlich unentschlossen präsentieren sich die Indikatoren: Während der MACD zeitgleich mit dem Trendbruch ein Verkaufsignal erzeugte, ist der Stochastik bereits in den überverkauften Bereich eingetaucht und steht kurz vor einem Kaufsignal. Auffällig ist die deutliche Verengung der Bollinger Bänder, die auf eine bevorstehende heftige Kursbewegung hindeutet.

Eine eindeutige Aussage lässt sich anhand der aktuellen Chartsituation nicht treffen, dafür sind die zahlreichen kurz- und mittelfristigen Trendsituationen zu widersprüchlich. Daher bietet es sich an, auf klare Signale zu warten, Handlungsbedarf drängt sich derzeit nicht auf.

Vorerst ist von einer Bewegung innerhalb der Handelsspanne zwischen 4820 und 5220 Punkten auszugehen, in dessen Mitte sich der DAX momentan in etwa befindet. Ein Überwinden des Widerstands bei 5040 Punkten verliert wegen des erwähnten Kreuzwiderstands bei ~5200 etwas an Bedeutung. Erst mit einem Ausbruch aus der aktuellen Range 4820/5220 sind wieder stärkere Kursbewegungen zu erwarten.

6-Monats-Chart

 

Nach recht lethargischem Verlauf an den ersten beiden Wochentagen schaffte der DAX am Mittwoch mit einem Tagesgewinn von 249 Punkten bzw. knapp 5 Prozent nicht nur den Sprung über den Widerstand bei 5040, sondern auch die Handelsspanne wurde mit dem Anstieg über 5220 nach oben verlassen. Dies bedeutete zugleich, wenn auch nur knapp, eine Rückkehr in den seit September bestehenden Aufwärtstrend.

Mit diesem Anstieg wurde ein charttechnisches Kaufsignal generiert, was einen weiteren Anstieg bis in den Widerstandsbereich um 5500 Punkte erwarten lässt. Die Marke von 5220 Punkten sollte dabei nun als Unterstützung wirken und nicht mehr unterschritten werden.

Strategie: Die long-puts wurden Dank des Stopps bei 5000 bereits am Dienstag ausgestoppt. Entsprechend der Wochenend-Strategie bereits mit dem Anstieg über 5040 eröffnete kurzfristige long-calls bleiben natürlich haltenswert, auch jetzt kann noch ein Einstieg mit Kursziel ~5.500 angedacht werden. Stopp bei 5220 (SK).

 

Autor: Oliver Schultze / Büro Dr. Schulz

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