In der vergangenen Börsenwoche setzte der Dow seine Talfahrt zunächst unvermindert fort, bis er ab Mittwoch kleine Rally startete. Gemessen am Freitags-Schluss der Vorwoche verblieb ein minimales Minus von 14,5 Punkten oder 0,16 Prozent.
Die technische Situation bleibt trotz des Kurszuwachses um gut 200 Punkte in den letzten Tagen angeschlagen. Zwar konnte der Verfall in Richtung des Septembertiefs aufgehalten werden, doch für ein Rebreak der langfristigen Aufwärtstrendlinie reichten die positiven Marktkräfte noch nicht.
Der Chart auf Tagesbasis zeigt noch keine Basis für weitere Kursgewinne. Das Verkaufssignal im MACD rät weiterhin zur Vorsicht, der im Mai begonnene Abwärtstrend wurde am Freitag intraday zwar getestet, doch Gewinnmitnahmen zum Wochenende beendeten die kurze Erholungsphase zunächst. Allein der Stochastik Oszillator mach Hoffnung auf weitere Kursgewinne.
Da es an einer unteren Trendwendeformation fehlt, erscheinen Neuengagements in Long-Positionen erst ratsam, wenn die amerikanischen Standardwerte ihre Abwärtstrendlinie bei ~9300 Punkten überwinden. Dann wären weitere Kursgewinne bis 9500 Punkte denkbar. Doch Vorsicht. Die Talfahrt des Dollars gepaart mit Bilanzskandalen lassen vermuten, dass europäische Anleger auch kleinste Erholungen nutzen, um massiv aus US-Titeln auszusteigen. Die Hauptrichtung zeigt nach unten. Nach dem Vorsichtsprinzip empfiehlt es sich, in einem steigenden Dow eher eine Aufwärtskorrektur als eine Trendwende zu sehen.
Mit einem zarten Kursgewinn rettete sich der Dow zur Wochenmitte in den Feiertag. Zuvor hatten die US-Standardwerte wie erwartet das gewonnene Terrain wieder preisgegeben.
Durch die neuen Tiefs gegenüber der Vorwoche (sowohl auf Schlusskursbasis als auch Intra-Day) deutet die Technik weiterhin nach unten. Doch eine Spekulation auf massiv fallende Kurse sollte momentan den hartgesottenen Pessimisten vorbehalten bleiben. Immerhin kostete der Absturz seit Mitte Mai inzwischen etwa 1300 Punkte, so dass ein Aufbäumen des Marktes immer wahrscheinlicher wird.
Realistisch bleibt rein markttechnisch eine schnelle
(kurze) Bear-Market-Rally, die Shorties zu Eindeckungen zwingt. Allerdings deutet
weder die klassische Charttheorie noch die Indikatoren derzeit auf steigende
Kurse.