sowie Update vom 23.01.
Die Konsolidierung beim DAX setzte sich in der zurückliegenden Woche fort. Das Wochenminus fiel mit 88 Punkten oder 1,7 Prozent wie schon in der Woche zuvor recht verhalten aus, was jedoch einzig auf den starken Donnerstag als einzig positiven Tag zurückzuführen ist.
Der Fall unter 5150 beschleunigte wie befürchtet den Kursverfall, diese Marke konnte seither auch nicht wieder erreicht werden. Derzeit verläuft der eGD20 bei 5124 Punkte und damit fast genau auf Höhe des Wochenschlußkurses. Insofern könnte es sich bei dem Anstieg am Donnerstag lediglich um eine kleine technische Erholung gehandelt haben, bevor der Index in den Bereich knapp unter 4900 Punkten abtaucht.
Die aufwärtsgerichtete Trendlinie, die sich an das Tief vom September
sowie den Tiefpunkt von Ende Dezember anlegen lässt, wurde Anfang
der Woche nach unten durchbrochen, was ein negatives Signal ist. Ein Blick
auf den Trendfächer, der sich seit September gebildet hat, zeigt,
dass keine der zahlreichen Aufwärtstrendlinien anschließend
wieder zurückerobert werden konnte. Zu Beginn der kommenden Woche
verläuft die unterste Trendlinie bei rund 5250 Punkten, damit auch
oberhalb des Widerstands bei 5220. Kann sich der DAX in diesen Bereich
vorkämpfen, würde sich die Lage zunächst entschärfen,
auch wenn ein mittelfristiges Kaufsignal erst mit einem Verlassen der
nun mehr als zwei Monate andauernden Seitwärtsbewegung entsteht.
Schafft es der DAX dagegen nicht, die oben genannten Widerstände zu überwinden, ist mit einer Fortsetzung der Konsolidierung und einem Test des unteren Endes der mehrmonatigen Handelsspanne bei etwa 4875 Punkten zu rechnen. Allerdings wäre damit, wie der mittelfristige Wochenchart illustriert, der seit März 2000 bestehende Trendkanal wieder nach unten verlassen.
Erfreulich stimmt das im Wochenverlauf generierte Kaufsignal
des Stochastik-Oszillators, der in Seitwärtsbewegungen eine relativ
hohe Aussagekraft besitzt. Insofern könnte ein weiterer Kursverfall
des DAX für die nächsten Tage vom Tisch sein, auch wenn sich
daraus keineswegs ein mittelfristiges Einstiegssignal ableiten lässt.
Das Potenzial im Falle steigender Notierungen zu Wochenbeginn scheint
auf 5220/50 Punkte begrenzt zu sein, ein erneuter Rückgang bis auf
das Vorwochentief bei 4975 oder sogar bis 4875 sollte nicht überraschen.
Mit einem Anstieg von weniger als einem Prozent zeigte sich der DAX im bisherigen Wochenverlauf wenig bewegt. Die Unterstützung bei 5040 Punkten wurde zwar intraday an allen drei Tagen unterschritten, konnte auf Schlußkursbasis aber jeweils behauptet werden. In die Nähe des Widerstands bei 5220 kam der DAX nicht.
Der Stochastik hat sich mittlerweile klar aus dem überverkauften Bereich entfernt und nähert sich schon wieder deutlich dem überkauften Bereich. Dies stützt die obige Annahme, dass so schnell keine Rückkehr in den Aufwärtstrend gelingt. Vielmehr ist ein Abtauchen in tiefere Regionen zu erwarten, jedenfalls solange nicht die Marke von 5220/5250 signifikant geknackt wird.
Strategie: Positionstrades drängen sich auch weiterhin nicht auf.
Autor: Oliver Schultze / Büro Dr. Schulz