Nasdaq Composite-Analyse vom 18.01.2002
sowie Update vom 23.01.
In der vergangenen Woche dehnte der compx seine Korrektur aus. Der Startschuß dafür fiel bereits am Montag, als die psychologisch wichtige Marke von 2000 Punkten unterschritten wurde. Es folgten weitere Kursverluste, im Wochenvergleich ein Minus von 92 Punkten oder 4,5 Prozent. Zum Wochenschluß landete der Index dann punktgenau auf der Unterstützung bei 1930.
Mit dem Erreichen dieser hier mehrfach genannten Unterstützung könnte die Korrektur nun beendet sein. Ein Blick auf den mittelfristigen Wochenchart zeigt, dass etwa auf dieser Höhe derzeit auch der eGD20 auf Wochenbasis verläuft. Sollte diese gleitende Durchschnittslinie unterschritten werden, wäre das ein mittelfristig negatives Signal.
Ferner fällt bei Betrachtung der Kursentwicklung seit
September auf, dass die Hochpunkte von Anfang Dezember und Anfang Januar
fast auf gleicher Höhe liegen, was auf ein Doppeltop hindeuten könnte.
Zwar wurde das Dezemberhoch im Januar überschritten, womit es sich
nicht um die klassische Formationsausprägung handeln würde,
jedoch war das Überschreiten im Januar immer nur auf den Tagesverlauf
beschränkt, per Schlußkurs fand sich der Index regelmäßig
wieder unterhalb des Dezemberhochs ein.
Im Hinblick auf ein mögliches Doppeltop kommt daher dem Verbindungstief bei 1918 Punkten nun eine erhöhte Bedeutung zu. Fällt der Index signifikant darunter, müsste für die kommenden Wochen mit Indexständen von unter 1800 Punkten gerechnet werden.
Vorerst sollte an dieser wichtigen Chartmarke jedoch zumindest eine technische Gegenreaktion einsetzen. Der Stochastik stützt diese Vermutung, hat er doch im überverkauften Bereich gedreht und legt ein Kaufsignal nahe. Mögliches Kursziel einer solchen Erholung ist der Bereich um 2000 Punkte. Solange die Unterstützung bei 1918/30 Punkten nicht unterschritten wird, ist aber auch eine Fortsetzung der seit Anfang Dezember bestehenden Seitwärtsbewegung und damit ein Anstieg bis 2100 Punkte vorstellbar.
Insgesamt dürfen für die kommenden Tage eher steigende Notierungen
erwartet werden, wobei die Marke von 1918/30 unbedingt beobachtet werden
sollte. Die Entscheidung, ob es sich dabei nur um ein kurzes erstes Abprallen
oder um ein Andauern der Seitwärtsbewegung handelt, dürfte in
der 2000er-Gegend fallen.
Steigende Notierungen blieben beim compx aus, stattdessen wurde gleich am Dienstag die Unterstützung bei 1930 Punkten unterschritten, was im Tagesverlauf zu deutlichen Kursverlusten führte. Die Erholung am Mittwoch endete mit einem Tageshoch von 1925 unterhalb dieser wichtigen Marke.
Damit hat sich die Lage deutlich verschärft: Gelingt nun nicht unmittelbar der Sprung über 1930 Punkte, liegt ein mittelfristiges Verkaufsignal vor. Ein Fall des compx auf weniger als 1800 Punkte in den nächsten Wochen sollte dann nicht weiter verwundern. Eine Erholung ist jedenfalls vertagt, bis die 1930 zurückerobert wurden.
Strategie: Evtl. mit Erreichen der 1930 noch nicht glattgestellte long-puts bleiben weiter haltenswert, wie auch mit Unterschreiten der 1930/20 neu eröffnete Positionen. Stopp bei 1930.
Autor: Oliver Schultze / Büro Dr. Schulz