Die vergangene Börsenwoche brachte dem EuroSTOXX 50
ein kleines Minus von 31,5 Punkten oder 0,8 Prozent.
Aufschlussreich ist in diesem Zusammenhang der 3-Jahres-Chart, wo die
Notierung noch nicht nachhaltig über den mittelfristigen Abwärtstrend
ansteigen konnte. Für sich allein genommen, würde dieser Chart
in der Tendenz eher für ein erneutes Schwungholen in tieferen Kursregionen
sprechen.
Im Kontext der deutlich besseren Aussichten bei den US-Standardwerten
und dem kurzfristigen Schaubild unten hellt sich das Bild allerdings auf.
Die Kursgewinne am Freitag ließen den Index präzise vor dem
Bruch der Aufwärtstrendlinie bei 3700 Punkten nach oben drehen, wodurch
auch das drohende Verkaufsignal beim MACD und der Bruch der Mittellinie
der Bollinger Bänder verhindert werden konnte.
Positiv ist zudem das deutlich ermäßigte Niveau beim Stochastik-Oszillator
zu sehen, der nach dem kurzzeitigen Eintauchen in den überverkauften
Bereich nach oben drehte. Der Aufwärtsschub seit Ende Februar kann
mit der Konsolidierung in der letzten Woche als in charttechnisch mustergültiger
Weise "verdaut" angesehen werden, so dass kurzfristig ein Anstieg
bis zum Widerstandsbereich zwischen 3800 und 3850 Punkten realistisch
erscheint.
Das Bild würde sich nur in dem (eher unwahrscheinlichen) Fall eintrüben, wenn die europäischen Standardwerte gleich zu Wochenbeginn unter Druck kämen und unter der Trendlinie bei 3700 Punkten schließen würden.
Wie erwartet kam der EuroSTOXX 50 nicht unter Druck. Dennoch scheiterte er einmal mehr an der Widerstandszone oberhalb von 3800 Punkten und legt damit aus technischer Sicht eine abwartende Haltung nahe. Zunächst muss sich zeigen, ob der aktuelle Rücksetzer nur eine technische Reaktion auf die Kursgewinne der vergangenen 3 Handelstage darstellt oder weitere Gewinnmitnahmen das Chartbild eintrüben.
Negativ wäre zu werten, wenn der STOXX unter die Mittellinie des Bollinger-Bandes bei 3700 Punkten fiele. Noch signalisiert der MACD jedoch positive Marktkräfte.
Strategie: Die zwischenzeitlichen
Gewinne einer spekulativ eingegangenen Long-Position sind inzwischen nahezu
aufgefressen. Entscheidend sind nun die Vorgaben aus den USA. Eröffnet
der Dow im Minus, sollte die Position sicherheitshalber aufgelöst
werden.
Autor: Lutz Mathes / Büro Dr. Schulz