Dow Jones-Analyse vom 14.09.2002

Sowie im Anschluss Update vom 18.09.

Chart seit 1982, 3-Jahres- und 6-Monats-Chart

Schlußkurse seit 1982


Die vergangene Börsenwoche brachte dem Dow eine "Nullrunde". Die mühsam erreichten Kursgewinne zum Auftakt schmolzen bis Freitag nicht nur ab, der Dow landete sogar wieder auf seiner Unterstützung bei 8300 Punkten. Gegenüber dem Vorwochenschluss bleibt ein Minus von 114,5 Punkten (- 1,36 Prozent).

Technisch ist damit der Abwärtsspielraum ausgeschöpft: Das mittlere Schaubild (Wochencandles) zeigt, dass der Index auf der unteren Begrenzung seines breiten 3-jährigen Abwärtstrendkanals aufsetzte. Das kurzfristige Schaubild ergänzt um einen Support, der sich zum einen aus der grau eingezeichneten Zone zwischen 8230 und 8300 Punkten, zum anderen aus dem kurzfristigen Abwärtstrend ergibt.
Damit spricht die klassische Charttechnik eindeutig für einen kurzen Upmove. Anleger, die mittels ("heißen") Puts oder Zertifikaten mit Erfolg auf die jüngste Abwärtsbewegung spekuliert hatten, sollten ihre Position sicherheitshalber eng absichern.

3-Jahres-Wochencandles

So wie sich das Drei-Jahres-Schaubild mit dem Chart auf Tagesbasis ergänzt, so "stimmig" verhalten sich auch die beiden Indikatoren MACD und Stochastik. Allerdings leider in die entgegengesetzte Richtung. Der MACD scheiterte an der Überwindung seiner Signallinie, so dass sich hier weiterhin kein mittelfristiges Kaufsignal ableiten lässt . Der Stochastik Oszillator marschiert stramm abwärts und hat noch spürbar Luft bis in seinen überverkauften Bereich.

Damit kommt dem Wochenauftakt in den Vereinigten Staaten eine Signalfunktion zu: Hält die Unterstützung bei 8300 Punkten, so steht ein zumindest kurzfristiger Anstieg auf der Agenda, der den Dow erneut in den Bereich zwischen 8500 und 8800 Punkte tragen sollte. Eröffnen die Standardwerte hingegen schwach, bietet sich bei einem signifikanten (Schlusskurs) Bruch der Unterstützungszone zwischen 8230 und 8300 Punkten ein Neukauf/Aufstocken der Put-Positionen an. Die nächst tieferen Unterstützungen verlaufen bei 8000 und 7700 Punkten.

 

6-Monats-Tagescandles

Die an dieser Stelle gegebene Einschätzung über die Kursentwicklung der US-Standardwerte entpuppte sich als Fehlgriff: Zwar vermochte die Kreuzunterstützung bei ~8300 Punkten den eingeleiteten Kursverfall kurzzeitig zu stoppen und den Dow zurück in Richtung 8500 Punkte zu führen, doch der Vorstoß in den Bereich bis 8800 Punkte misslang.
Unerwarteterweise drehten die Blue Chips bereits am Dienstag nach unten, ohne über die Mittellinie des Bollinger Bandes vordringen zu können. Bis Mittwoch schöpfte der Index seinen kurzfristigen Abwärtsspielraum bis zur Unterstützung bei 8000 Punkten nahezu aus, bis er sich intra-day wieder etwas erholen konnte (ohne jedoch die Marke von 8300 Punkten zurückzuerobern).
Damit ist nun zumindest der kurzfristige Stochastik-Oszillator "bereinigt" und wartet mit einem unmittelbar bevorstehenden Bruch seiner Signallinie auf (=Kaufsignal). Gegen spürbare Kursgewinne spricht allerdings der Widerstand bei 8300 Punkten und der MACD, der nach wie vor auf mittelfristig fallende Kurse schließen lässt.
Ein Anstieg über 8300 Punkte eröffnet damit Anlegern die Chance, auf kurzfristig steigende Kurse zu setzen - diese Strategie würde jedoch voraussetzen, dass sich der Dow dann trotz der zum Wochende zu erwartenden Gewinnmitnahmen noch über dieser Marke hält. Als nächstes Kursziel käme in diesem Fall die Marke von 8500 Pukten in Betracht. Nach unten sichert derzeit der Support bei 8000 Punkten den Index ab. Aus technischer Sicht bleiben also von der zunächst entscheidenden Marke von 8300 Punkten aus gemessen nur 200 Zähler Aufwärts- und 300 Zähler Abwärtspotenzial. Für eingefleischte Zocker reicht das, alle anderen scheinen aktuell besser beraten, Engagements zunächst zurückzustellen.

Autor: Lutz Mathes / Büro Dr. Schulz



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