Nach 5 Tagen in Folge mit Kurssteigerungen setzte am Donnerstag
der ersten Oktoberwoche eine Konsolidierung im Bereich 9.000/9.200 ein. Die
Begrenzung dieser Konsolidierungsfahne wurde dabei nach oben von der Mittellinie
des Bollinger Bandes (aktuell 9.148), nach unten vom Niveau des Märztiefs
dieses Jahres gebildet.
Mit der Eröffnung am Mittwoch dieser Woche gelang es dem Index, nun die
Fahne nach oben zu durchbrechen und damit nicht nur den kurzfristigen Aufwärtstrend
wieder fortzusetzen, sondern auch wieder in den alten Abwärtstrendkanal
-Tk 01.00 zurückzukehren.
Nach einem kräftigem Kursanstieg am Donnerstagmorgen wurde das Wochenhoch mit 9.432 erreicht, hier im Bereich der 07.98-Hochs fand die aktuelle Aufwärtsbewegung dann ihr vorläufiges Ende; einem 200 Punkte-Verlust in der ersten Tageshälfte des Freitags folgte allerdings ein klassisches Intraday-Reversal, dass den Index zuletzt bei 9.344 mit einer Wochenperformance von 224 Punkten oder +2,5% erneut freundlich schließen ließ.
Als wesentliche Marken ergeben sich für den weiteren Verlauf nach oben die genannten 9.400, nach unten zum Einen das, mit dem kurzfristigen Aufwärttrend zusammenfallende, Freitags-Tief bei 9.200, zum anderen der 9.000er-Bereich.
Im positivsten Falle gelingt es dem Index, nach eventuell noch kurzer Konsolidierung
im Bereich 9.200/9.400, die 9.400 zu überwinden. Erstes Ziel einer solchen
Aufwärtbewegung wäre dann 9.580, der Eröffnungskurs des ersten
Handeltages nach der viertägigen Handelsaussetzung in Amerika. Bei weiter
zunehmender Dynamik ergäbe sich als 2. Kursziel 9.766, wo derzeit die
obere Begrenzung des Bollinger Bandes verläuft.
Spätestens hier sollte dann eine technische Gegenreaktion auf die 1.350-Punkte-Rallye
der letzten drei Wochen einsetzten.
Betrachtet man die Indikatoren, so ergeben zunehmend Hinweise auf zumindestens kurzfristig nachgebende Kurse: Die DSS(2,5) steht vor der Generierung eines Verkaufssignales, der Aufwärtstrend im Tagesmomentum(20) ist zwar noch intakt, jedoch wurde hier nun schon wieder das Werteniveau vom August, vor dem großen Kurseinbruch, erreicht und auch die historische Volatilität verharrt nun schon seit Tagen auf einem 5-Jahreshoch, das zu Vorsicht mahnt.
Im Negativ-Szenario fällt der Dow zu Beginn der kommenden
Woche unter das Freitagslow von 9.200; in diesem Falle ist das erste Kursziel
das schon von Montag bis Dienstag 3fach getestete 9.000-Niveau. Käme
es hier nicht schnell zu einer Gegenreaktion, dürfte der kurzfristige
Aufwärtstrend beendet sein und es wäre mit weiteren, möglicherweise
kräftigen Kursabschlägen zu rechnen.
Als potenzielle Kursmarken nach unten ergäben sich dann 8.732 (50%-Retracement
der aktuellen Aufwärtsbewegung), ~8.500 (Untergrenze der ersten Konsolidierungszone),
8288 (untere Begrenzung des Bollinger Bandes) sowie 8.062, das bisherige Bewegungstief.
Zum Wochenanfang stagnierte der Dow in einer kleinen Konsolidierungszone, die am Mittwoch ebenso wie der kurzfristige Aufwärtstrend +TD 09.01 nach unten verlassen wurde. Das Niveau der 07.98-Hochs konnte damit nicht wieder zurückerobert werden und die Markttechnik hat sich damit erheblich verschlechtert.
Die DSS hatte schon zum Wochenbeginn ein Verkaufsssignal geliefert und auch die Volatilität ist nun wieder etwas zurückgekommen.
Das stopp loss knapp unterhalb des -TK 01.00 bei 9200
ist für mitunter noch bestehende long-Positionen beizubehalten.
Bei Durchbruch durch diese Marke sollte man beginnen,
über long puts nachzudenken, spätestens unter 9000 wären sie
erste Wahl.
Autor: Dr. Frank Brose / Büro Dr. Schulz