Die vergangene Börsenwoche brachte dem EuroStoxx 50 Kursindex nach
anfänglichen Kursgewinnen einen Rückschlag von 37,2 Punkten
oder 1,5 Prozent. Damit erwies sich die am Mittwoch getroffene Annahme,
dass in der aktuellen Aufwärtsbewegung das Ende der Fahnenstange
erreicht sei, als richtig.
Inzwischen hat der Index sein kurzfristiges Abwärtspotenzial
ausgereizt, und ist auch deutlich tiefer als die US-Indizes gefallen.
Das mittelfristige Schaubild verdeutlicht die charttechnische Lage mit
dem Rückfall unter die im Mai begonnene Abwärtstrendlinie, nachdem
diese schon deutlich nach oben durchbrochen war.
Im Chart auf Tagesbasis wird deutlich, dass der Index der wichtigsten
europäischen Aktien seine kurzfristige Unterstützung bei 2440
wieder erreicht hat. Damit spricht die klassische Charttechnik für
eine Aufwärtsreaktion, sofern nicht die Börseneröffnung
in den USA spürbare Verluste bringen sollte. Indikatorenseitig sieht
es nicht allzu rosig aus. Der (kurzfristige) Stochastik zeigt keine Tendenz
zu einer aufwärts gerichteten Trendwende, der MACD veräuft nur
noch knapp über seiner Signallinie und wird diese mit höchster
Wahrscheinlichkeit nach unten durchbrechen.
Ohne einen positiven Wochenauftakt in den USA ist damit
ein Test der nächst tieferen (schwachen) Unterstützung unterhalb
von 2400 Punkten zu erwarten. Fällt der Index unter diesen Support,
können Anleger auf tiefere Kurse setzen. Hält sich der EuroStoxx
hingegen über 2440 (bzw. 2420) Punkten, können hartgesottene
auf erneute Kursgewinne setzen. Das Kursziel liegt in diesem Fall jedoch
nicht bei 2700 Punkten, sondern bei der Widerstandsmarke, die sich aus
dem kürzlich erreichten Top bei ~2600 ergibt.
Die Einschätzung, dass sich die Europa-Blue-Chips bis auf ihre Unterstützung bei 2400 Punkten zurückziehen würden, erwies sich in der Intra-Day-Betrachtung als Treffer. Bis zum Mittwoch konnte der EuroStoxx 50 Kursindex jedoch auch die nächst höhere Unterstützung knapp verteidigen.
Der Stochastik-Indikator spricht nun für kurzfristig steigende Kurse. Doch da bis zum Wochenschluss keine Wunder zu erwarten sind, sollten Anleger dem Verkaufsignal beim MACD mehr Bedeutung zumessen.
Strategie: Die Kurse entwickelten
sich bis zur Wochenmitte nicht aufwärts, sondern nur seitwärts.
Das ist als Schwäche zu interpretieren. Long-Positionen sollten im
Zuge der positiven Eröffnung am Donnerstag veräußert werden.
Zunächst sind Anleger gut beraten, die Entwicklung von der Seitenlinie
zu betrachten.
Autor: Lutz Mathes / Büro Dr. Schulz