Nasdaq Composite-Analyse vom 09.11.2002
sowie im Anschluß Update vom 13.11.
In der zurückliegenden Woche verhielt sich der compx praktisch
planmäßig. Nach einem Anstieg bis zu dem Widerstand bei 1420
Punkten folgte eine technische Gegenreaktion nach unten. Am Ende der
Woche fand sich der Index dann nahezu auf Vorwochenniveau wieder, die
Veränderung lag bei minus 1 Promille.
Der ohnehin schon massive Widerstand bei 1420 Punkten wurde damit erneut
gefestigt, ein baldiges Überwinden ist unwahrscheinlich. Zumindest
dürfte ein etwas weiterer Anlauf und damit eine größere
Konsolidierungsphase nötig sein, bevor ein von Erfolg gekrönter
Versuch gelingt.
Im mittelfristigen Schaubild ist zu erkennen, dass der in der Woche
zuvor erfolgte Sprung über das mittlere Bollinger Band auf Wochenbasis
kein Potenzial freisetzte, sondern der Aufwärtsdrang schnell erlahmte.
Auch der seit Jahresbeginn bestehende Abwärtstrend konnte nicht
nachhaltig geknackt werden, zum Ende der Woche fiel der Technologiewerteindex
wieder unter diese Linie zurück.
Auch kurzfristig hat sich die Lage etwas verschärft. Bei dem jüngsten
Anstieg wurde das obere Bollinger Band verfehlt. Nach dem im Wochenverlauf
generierten Verkaufsignal des Stochastik Oszillator droht nun auch der
MACD in den nächsten Tagen Richtung Verkaufsignal zu kippen. Zum
Ende der Woche konnte der compx zwar noch von der zuvor als Widerstand
fungierenden Horizontalen bei 1354 Punkten aufgefangen werden, mit einem
Unterschreiten dieser Unterstützung drohen aber spürbare Kursverluste.
Erstes Etappenziel wäre dann das mittlere Bollinger Band bei aktuell
1326 Punkten, die Kurse könnten dann aber auch schnell bis auf die
Oktober-Unterstützung bei 1285 Punkten fallen. Spätestens dann
müsste auch der kurze Ausflug über die seit Jahresbeginn bestehende
Abwärtstrendlinie als Fehlsignal eingestuft werden, und entsprechend
wäre ein Rückgang bis zu der Unterstützung bei 1200 Punkten
nicht überraschend.
Demnach ist beim compx zunächst von fallenden Notierungen auszugehen,
das angeschlagene Bild bessert sich erst mit einem Anstieg über 1420
Punkte.
Am Montag erfüllte der compx die Erwartung fallender Kurse, konnte
sich zur Wochenmitte aber wieder erholen und steht nun praktisch auf
Höhe des Vorwochenschlußkurses.
Dabei gelang es zwar nicht, den seit Jahresbeginn bestehenden Abwärtstrend unter sich zu lassen, immerhin konnte aber das mittlere Bollinger Band als Unterstützung wirken. Während der MACD wie vermutet ein (allerdings sehr schwaches) Verkaufsignal generierte, drehte der Stochastik in der Nähe des überverkauften Bereichs nach oben. Die technische Lage ist daher uneinheitlich.
Solange sich der Index über dem eGD20 bei aktuell 1331 Punkten halten kann, sind spürbare Verluste unwahrscheinlich, eher ist dann von einer weiteren Seitwärtsbewegung auszugehen. Dem Stochastik nach ist aber auch ein Anstieg gut denkbar, wobei für diese Woche nicht der wichtige Sprung über 1420 Punkte erwartet werden sollte.
Strategie: Die Investition in Puts war nur am Montag gewinnbringend, mit dem empfohlenen engen Stopp liessen sich aber durchaus Gewinne retten, ansonsten sollte vorsichtshalber jetzt glattgestellt werden. Mutige kaufen bei am Donnerstag weiter steigenden Notierungen Calls, ansonsten zunächst den Wochenverlauf abwarten, um nicht wieder in Seitwärtsbewegungen zermürbt zu werden.
Autor: Oliver Schultze / Büro Dr. Schulz