sowie Update vom 14.11.
Die zurückliegende Woche brachte beim DAX das Ende der wochenlangen
Konsolidierung. Mit einem Wochenplus von 327 Punkten oder 7,1 Prozent
konnte der Index kurzzeitig sogar die Marke von 5000 Punkten testen. Am
Mittwoch brach der DAX nach oben aus der Handelsspanne aus, was am Donnerstag
zu einem deutlichen Kursanstieg führte, bevor am Freitag Gewinnmitnahmen
einsetzten.
Der Anstieg über 4820 Punkte ist ein positives Zeichen, wodurch sich die charttechnische Situation weiter aufhellt, auch wenn von einer "Kaufpanik" keine Rede sein kann. Nun ist der DAX wieder auf einem Niveau angelangt, auf dem er sich seit dem 11. September nicht mehr befand. Ein nicht unerheblicher Teil der Kursverluste der letzten Monate ist damit egalisiert. Auch der prozentuale Abstand zur 200-Tage-Linie verdeutlicht mit einem Wert von nur noch minus 12,6 Prozent die entspannte Lage, nachdem dieser Indikator noch im September auf ein Rekordtief gefallen war.
Zwar ist der Stochastik bereits in den überkauften Bereich eingetaucht,
dies ist aber nicht zuletzt auch durch die Berechnung dieses Oszillators
bedingt: So neigt der Stochastik nach Phasen geringerer Kursbewegungen
dazu, recht schnell die Extrembereiche zu erreichen, um dann mitunter
eine zeitlang dort zu verharren; letzteres beispielsweise auch bei der
dreiwöchigen Rallye im September/Oktober. Demgegenüber erzeugte
der MACD bereits ein Kaufsignal, womit nun ein weiterer Kursanstieg im
Anschluß an die beendete Erholung eingeläutet worden sein könnte.
Den Knackpunkt dürfte nun der Widerstand bei 5000/5040 Punkten bilden. Gelingt es dem DAX, diesen möglichst zügig und auf Schlußkursbasis zu überwinden, bietet sich Potenzial bis in den Bereich um 5400 Punkte. Dort verlaufen horizontale Widerstandslinien, zudem erfolgte auf diesem Niveau im August der schwerwiegende Ausbruch nach unten aus dem seit März 2000 bestehenden Trendkanal. Ein Anstieg bis in diese Gegend würde nun, bedingt durch die abwärtsgerichtete Neigung der Trendlinie, sogar eine Rückkehr in diesen Trendkanal bedeuten.
Scheitert der DAX dagegen in den nächsten Tagen an dem Widerstand bei 5040, ist mit einem Rückgang bis zumindest 4820 Punkten zu rechnen. Von dort könnte der Index dann einen erneuten Anlauf unternehmen, um einem weiteren Ausbruchversuch nach oben zu wagen. Unter 4820 wäre dann allerdings der Ausbruch aus der mehrwöchigen Seitwärtsrange hinfällig und wieder mit fallenden oder bestenfalls seitwärts tendierenden Notierungen zu rechnen.
Am Montag gab der DAX zunächst
deutlich nach, konnte sich per Schlußkurs aber gerade noch über
der wichtigen Marke von 4820 behaupten. Im Verlauf des Mittwochs scheiterte
er dann an dem Widerstand bei 5040.
An der technischen Einschätzung hat sich somit wenig geändert: Erst ein Überschreiten der 5040 setzt weiteres Potenzial frei, andernfalls ist mit einer Seitwärtsbewegung in dem Bereich zwischen 4820 und 5040 Punkten zu rechnen, bei Unterschreiten der 4820 dürfte sich die Korrektur bis auf 4500 fortsetzen.
Strategie: Da die Chancen auf einen Anstieg über 5040 weiterhin bestehen, sollten die long-calls gehalten werden, wobei der Stopp aber auf 4950 (SK) nachzuziehen ist.
Autor: Oliver Schultze / Büro Dr. Schulz