Erwartungsgemäß kletterten die europäischen Top 50 in der zweiten Wochenhälfte weiter aufwärts und erreichten fast punktgenau die Marke von 3800 Zählern. Unterm Strich verbleibt ein Wochenplus von knapp 4 Prozent auf Schlusskursbasis.
Nun zeigt sowohl der mittelfristige als auch der Chart der letzten 6 Monate, dass eine Entscheidung über die weitere Entwicklung unmittelbar bevorsteht. Mit dem Anstieg auf ~3800 Punkte erreichte der Kurs zeitgleich den im September begonnenen Abwärtstrend und die im unteren Schaubild eingezeichnete Widerstandszone.
Hier zeigt sich aber auch, dass der EuroSTOXX 50 kurz davor
steht, seinen kurzfristigen Aufwärtstrend zu verlassen, was zunächst
leicht negativ zu werten wäre. Hier bringt der Start in die kommende
Börsenwoche aus technischer Sicht die Entscheidung.
Gleich zu Wochenbeginn bröckelten die Kurse trotz leicht positiver Impulse aus den USA ab, womit der EuroSTOXX das entscheidende Chartsignal gab. Nach drei schwachen Tagen haben die europäischen Blue Chips ihr kurzfristiges Abwärtspotenzial, das bei der Mittellinie des Bollinger Bandes (verläuft bei ~3662 Punkten) liegt, nahezu ausgeschöpft. Für eine bevorstehende leichte Aufwärtsreaktion spricht insbesondere der stark zurückgekommene Stochastik-Indikator.
Danach ist allerdings offen, ob die angesichts der starken Kursgewinne seit Ende Februar doch eher magere Abwärtsreaktion für einen erneuten Kursschub ausreicht. Das Kaufsignal im MACD hat sich bereits deutlich abgeschwächt. Sollten weitere Gewinnmitnahmen auf die Notierung drücken, wäre ein Test der Unterstützung bei 3550 Punkten denkbar.
Strategie: Nur mit Mühe konnte
sich der Index über der Stopp-Marke bei 3700 Punkten halten. Nach
dem schwachen Wochenauftakt ist zunächst mit leicht steigenden Kursen
zu rechnen. Sollte sich aber zeigen, dass den europäischen Standardwerten
schon vor dem schwachen Widerstand bei etwa 3760 Punkten die Puste ausgeht,
sind endgültig Gewinnmitnahmen angesagt.
Autor: Lutz Mathes / Büro Dr. Schulz