Nasdaq Composite-Analyse vom 06.04.2002
sowie Update vom 11.04.
Beim compx setzten sich in der Vorwoche die Verluste fort, nachdem der Index zu Wochenbeginn an den 1865 scheiterte. Im Wochenvergleich ein Rückgang um 75 Punkte oder 4,1 Prozent, bei dem der ganze Bereich zwischen den beiden horizontalen Linien (1865/1775) ausgeschöpft wurde.
Mit diesen Kursverlusten hat sich das Chartbild eindeutig
verschlechtert. Auffällig vor allem der Bruch des seit September
bestehenden Aufwärtstrends, ersichtlich aus dem mittelfristigen Wochenchart.
Auch auf Tagesbasis brachte das Unterschreiten der Unterstützung
bei 1775 Punkten einen weiteren negativen Impuls. Allerdings ist diese
Marke in Anbetracht der nur 5 Pünktchen darunter bisher nur angekratzt,
der Durchbruch nach unten wartet noch auf die Bestätigung mittels
weiter sinkender Notierungen.
Zumindest ist für die kommende Woche nun eine eher kräftige
Bewegung zu erwarten. Sollten sich das Verlassen des Aufwärtstrends
sowie der Rutsch unter die 1775 als nachhaltig erweisen, sind spürbare
Kursverluste zu erwarten. Ob die schwach ausgeprägte Unterstützung
bei 1697, resultierend aus dem Februar-Tief, den Kursverfall dann aufzuhalten
vermag, wird sich zeigen müssen - andernfalls droht ein Rückgang
bis auf die Unterstützung bei 1640.
Kann sich der compx, der derzeit auch am unteren Ende eines seit 4 Wochen bestehenden Abwärtstrendkanals angelangt ist, dagegen gleich zu Wochenbeginn wieder fangen, könnten sich die negativen Signale der Vorwoche nur als kurzer Ausflug herausstellen. Der im überverkauften Bereich angelangte Stochastik Oszillator spricht für diese These. Dann besteht Potenzial bis zu der oberen Begrenzung des kurzfristigen Abwärtstrendkanals bei aktuell etwa 1840 Punkten oder sogar bis zu dem mehrfach bestätigten Widerstand bei 1865.
Zusammengefasst ist der compx derzeit recht angeschlagen, nur mit schnellen Kursgewinnen zu Wochenbeginn kann das Negativ-Szenario noch abgewendet werden.
Ein recht volatiles Auf und Ab in dieser Handelswoche illustriert den harten Kampf um die Marke von 1775 Punkten. Eine Entscheidung ist damit jedoch noch nicht gefallen.
Zwar ist positiv zu deuten, dass auf einen Rutsch unter 1775 keine gravierenden Kursverluste folgten, allerdings gelang dem compx bisher auch nicht, sich oberhalb dieser Marke festzubeissen. Das sich abschwächende Verkaufsignal des MACD sowie das jüngste Kaufsignal des Stochastik wecken Hoffnungen, die aber noch mit einer nachhaltigen Rückkehr über 1775 bestätigt werden sollten.
Strategie: Vorherige Positionen sind ausgestoppt, der tägliche Richtungwechsel brachte allenfalls Verluste. Vorsichtige Anleger halten sich aus dem Geschehen vorerst noch raus, sehr spekulativ können mit einem Sprung über 1775 aber wieder long-calls aufgebaut werden.
Autor: Oliver Schultze / Büro Dr. Schulz