Im Dow zeigte sich in der zurückliegenden Woche ein ähnlicher Verlauf wie im Nasdaq-Compx. Der Montag begann mit einer kräftigen Abwärtsbewegung von 274 Punkten, wobei der Eröffnungskurs das Tageshoch und der Schlußkurs das Tagestief bildeten. Am Montagabend war der Index damit genau an der Mittellinie seines, sich nun deutlich verengenden Bollinger Bandes angelangt.
Mit der Fortsetzung der Abwärtsbewegung am Dienstag wurde dann nicht nur die Mittellinie des Bollinger Bandes, sondern auch der wichtige Abwärtstrendkanal vom Januar 2000 nach unten verlassen; als wirksame Unterstützung hielt dann aber in den Folgetagen die darunter verlaufende Unterstützung durch das markante Tief vom 22.03.2001 gleich einem vierfachen Test erfolgreich stand.
Dienstagmorgen war mit 9014 das Wochentief erreicht. Im Zuge der anschließend einsetzenden Erholung, gelang es dem Index schließlich bis zum Wochenschluß bei 9324, wieder zügig in den genannten Abwärtstrendkanal zurückzukehren und damit die Wochenverluste mit -221 Punkten oder -2,3 Prozent noch auf ein erträgliches Maß zu reduzieren.
Inzwischen konsolidiert der Dow nun schon die vierte Woche innerhalb
der Kursspanne vom ersten Handelstag nach Wiederaufnahme des Börsengeschäftes
am 17.09. in einer relativ engen Zone zwischen dem Hoch vom Juli 98 bei 9417
und dem bedeutenden Tief vom März 2001 bei 9054.
Innerhalb dieser Konsolidierungszone verläuft bei 9163 zudem die untere
Begrenzung des mittelfristigen Abwärtstrendkanales vom Januar 2000.
Darüberhinaus hat sich die unteren Begrenzung der nun stark verengten
Bollinger Bänder an den unteren Rand der Konsolidierungszone heranbewegt;
der Kurs ist damit eng zwischen zahlreichen markanten Widerständen und
Unterstützungen eingeschnürt und es wächst damit die Wahrscheinkeit
für einen heftigen Ausbruch aus dieser Range.
Im positivsten Falle erfolgt dieser Ausbruch nun mit neuer Dynamik
nach oben. Voraussetzung hierfür wäre die Überwindung des 9417er,
dann aber auch des 9552/98er Bereiches. Hier bildet die obere Begrenzung des
Bollinger Bandes mit dem bisherigen Bewegungshoch der tertiären Aufwärtsbewegung
und dem Eröffnungskurs vom 17.09. einen markanten Kreuzwiderstand.
Gelingt dessen Überwindung, ergäbe sich als erstes Kursziel der
eGD90 bei 9706, auch ein Hochlaufen an den eGD200 bei 10.088 wäre nicht
unwahrscheinlich. Die obere Begrenzung des mittelfristigen Abwärtstrendkanales
-TK 01.00 bei 10.764 liegt dann noch zu weit darüber, um realistisch
in einem Zuge erreicht werden zu können
Im Negativ-Szenario fällt der Index wieder durch die untere
Begrenzung des mittelfristigen Abwärtstrendkanales; hält diese nicht,
ist mit einem erneuten Kampf um die psychologisch bedeutende 9.000-Marke zu
rechnen, die durch das Zusammenfallen des unteren Konsolidierungszonenbereiches
mit der unteren Bollinger Band-Begrenzung auch charttechnisch als massive
Kreuzunterstützung anzusehen ist.
Käme es hier nicht schnell zu einer Gegenreaktion, wäre mit weiteren,
möglicherweise kräftigen Kursabschlägen zu rechnen.
Als potenzielle Kursmarken nach unten ergäben sich dann 8.883, der Schlußkurs
vom 17.09, 8.732 (das 50%-Retracement der Aufwärtsbewegung 21.9-10.10),
~8.500 (die Untergrenze der ersten Zwischenkonsolidierung) sowie 8.062, das
bisherige Bewegungstief.
Die Lage der Indikatoren ist gemischt: Während das Wochen-MACD
noch steigt, stand das Tages-MACD am 31.10. kurz vor einen Verkaufsignal,
das im letzten Moment dann doch noch nicht ausgelöst wurde.
Die Volatilität wie das Tages-Momentum sind inzwischen wieder deutlich
zurückgekommen und die DSS nähert sich der überkauften Zone.
Die sich verengenden Bollinger Bänder lassen weiterhin zur Achtsamkeit
raten, kündigen sie doch häufig anstehende heftige Kursbewegungen
an.
Strategie: Am Dienstag nach dem close vom Montag über
9417 eingegangene long calls sollten nun eng abgesichert werden. Fällt
der Kurs wieder unter 9417, könnten long put angedacht werden.