Nasdaq Composite-Analyse vom 02.11.2001
sowie Update vom 07.11.
Die leicht negative Wochenperformance von -1,3 Prozent oder
-23 Punkten spiegelt nur unzureichend die Kursdynamik der zurückliegenden
Woche wider. Mit der Eröffnung am Montag setzte zunächst eine
kräftige Abwärtsbewegung ein, deren Dynamik sich am Dienstagmorgen
noch mit einer Eröffnungskurslücke nach unten verstärkte,
dann aber noch am Dienstag-Vormittag bei 1646 ihr vorläufiges Ende
fand.
Von diesem Wochentief aus, erholte sich der Index dann ziemlich gleichmäßig
bis auf den Wochenschlußkurs von 1746, nahe dem Wochenhoch 1768.
Den Startschluß für diese Erholung gab eine Eröffnungskurslücke
nach oben am Mittwoch, die den Kursverlauf vom Dienstag im Stundenchart
als Inselumkehr zurückließ.
Charttechnisch betrachtet, stoppte der Kursverfall am Montag
noch unmittelbar an der Trendlinie des kurzfristigen Aufwärtstrends
vom September 2001, durchbrach diesen dann aber mit der Dienstags-Eröffnung,
um schließlich am Kreuzwiderstand aus der Mittellinie des Bollinger
Bandes und der unteren Begrenzung des mittelfristigen Abwärtstrendkanales
von Mai 2001wieder nach oben zu drehen.
Die anschließende Gegenbewegung führte den Index, mit zuletzt
am Freitag nachlassender Dynamik, wieder bis an den +Td 05.01 heran, ohne
diesen bisher aber überwinden zu können.
Im positivsten Falle gelingt es dem Compx zum Wochenanfang, wieder über die Trendlinie des +Td 09.01 zurückzukehren und so den kurzfristigen Aufwärtstrend weiter fortzusetzen. In diesem Falle ergibt sich als erstes Kursziel der Kreuzwiderstand aus der oberen Begrenzung des Bollinger Bandes und dem eGD90 bei 1795/1810. Zweites Kursziel wäre nach dessen Überwindung die obere Abwärtskanalbegrenzung bei 1881.
Im Negativ-Szenario gelingt es dem Compx nicht, die nun
nachlassende Dynamik der aktuellen Aufwärtsbewegung wieder zu steigern.
Schnell könnte die Bewegungsrichtung dann kippen; erstes markantes
Abwärtsziel wäre dann die Mittellinie des sich immer noch deutlich
verengenden Bollinger Bandes bei aktuell 1692; darunter folgt als weitere
Unterstützung die erst vor vier Tagen erfolgreich getestete, untere
Begrenzung des -TK 05.01 bei 1658.
Sollte diese durchbrochen werden, ergibt sich weiteres erhebliches Abwärtspotenzial:
Auf Rot könnte die Ampel umschalten, wenn dann noch die letzte offene
Lücke des in der letzten Wochenanalyse beschriebenen Inselgaps bei
1628/1629 geschlossen würde; es könnte sich dann ein schneller
Kursverfall anschließen, der im günstigten Falle noch auf dem
Konsolidierungsniveau der ersten Oktoberwoche, am unteren Bollinger Band
bei 1.590, stoppen könnte.
Massive Unterstützung wäre darunter erst bei 1388 zu erwarten,
hier verläuft der längerfristige Abwärtstrend -Td 07.00
zur Zeit genau am Bewegungstief der jüngsten Abwärtsbewegung
vom September.
Zwischen 1.388 und 1.590 könnte sich ggf. auch das von vielen diskutierte,
zweite, höhere Tief oder "zweite Bein" einer potenziellen,
weitertragenden Trendwende ausbilden.
Zur Lage der Indikatoren: Während das Wochenmomentum
noch steigt, gibt das Tagesmomentum inzwischen schon wieder etwas nach.
Dies deutet, zusammen mit der Annäherung des DSS an die überkaufte
Zone und der weiter zurückkommenden Volatilität auf ein gewisses,
kurzfristiges Abwärtspotenzial hin.
Bezüglich der längerfristigen Betrachtung sei auf die im großen
Zeitfenster immer noch bestehende, positive Divergenz zwischen Tages-MACD
und Kursverlauf hingewiesen.
Der Compx entwickelte sich in der ersten Wochenhälfte sehr positiv:
Am Montag eröffnete der Index mit einer Kurslücke über
dem kurzfristigen Aufwärtstrend +Td 09.01, der damit zurückerobert
werden konnte.
Am Dienstag konnte der eGD90 überwunden und die obere Begrenzung
des Bollinger Bandes erreicht werden. Am Mittwoch nun erlahmte die Abwärtsdynamik
und der Compx konnte nur noch marginal zulegen; das Tageshoch lag ganz
markant an der oberen Begrenzung des Abwärtstrendkanales -TK 05.01,
der damit zum ersten Mal seit Ende Juli wieder berührt wurde!
Sollte dieser Trendkanal überwunden werden, könnte noch einmal
erhebliches Aufwärtspotenzial entstehen; ein Scheitern wäre
aber zugleich mit einem Abprall vom oberen Bolliger Band und einem erneuten
Bruch des +Td 09.01 verbunden und dürfte wiederum zu erheblichen
Kursverlusten führen. Der Index steht damit an einem Scheideweg
und muß aufmerksam beobachtet werden.
Strategie: Der Montag brachte mit
der Eröffung das avisierte long call-Einstiegssignal, unterhalb
1809 sollte nun abgesichert werden. Der erneute Bruch des +Td0901 an
dieser Marke könnte zum Drehen der Position in long puts genutzt
werden.