Chartbüro Dr. H.-D. Schulz

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Abwarten und Scherben aufkehren
EuroStoxx-Analyse vom 26.06.2016

langfristiger EuroStoxx Chart

Ein kurzer Blick auf die lange schwarze Kerze spart die Lektüre des Wirtschaftsteiles und zeigt es mit einem Wimpernschlag: Die Marktteilnehmer wurden mit dem Brexit auf dem falschen Fuß erwischt. Immerhin konnte der EuroStoxx vorher (technisch unerwarteterweise) noch einmal spürbar ansteigen, so dass sich das resultierende Wochenminus mit 73,08 Punkten (-2,5%) noch als moderat bezeichnen lässt.

Der Blick auf den mittleren Chart offenbart dafür um so schonungsloser, dass das schon die vierte schwarze Kerze in Folge war. Das Jahrestief aus dem Februar ist in Reichweite. Da sich auch auf Tagesbasis kein anderer Support mehr ausmachen lässt, sollten technisch orientierte Anleger von weiter abbröckelnden Kursen ausgehen.

mittelfristiger EuroStoxx Chart

Dabei sollte man sich klar machen, dass rein rational nach der ersten Enttäuschung über den Wegfall der Briten als einer der wichtigen Nettozahler innerhalb der EU für die großen Konzerne nur wenig Ungemach zu erwarten ist. Ob die Briten nun eine privilegierte Stellung in oder außerhalb der Brüsseler Bürokratie haben, kann einer British Petroleum und einem Konzern wie Unilever herzlich egal sein. Bei den britischen Großbanken könnte es erforderlich werden, zunächst noch einmal die Filiale in Frankfurt personell zu ertüchtigen. Unangenehm für diejenigen, die von London in die Provinz abkommandiert werden, aber unternehmerisch ohne weiteres lösbar.

Glücklicherweise können wir uns hier auf die technische Entwicklung konzentrieren. Die sieht sowohl auf Basis der klassischen Charttheorie als auch auf Basis der Indikatoren angeschlagen aus. Ein antizyklischer Einstieg bleibt hartgesottenen Spekulanten vorbehalten. Alle andern warten zunächst einmal ab, wann eine Konsolidierung einsetzt und sich die Kurse wieder fangen können.



kurzfristiger EuroStoxx Chart

Autor: Lutz Mathes