Die US-Standardwerte legten in der vergangenen Handelswoche knapp 51 Punkte
(0,6 Prozent) zu. Das Langfrist-Schaubild zeigt, dass sich der Dow nach vielen
Monaten nun wieder seiner 200-Tage-Linie nähert, die derzeit bei 8950 Punkten
verläuft.
Damit ist aus technischer Sicht der Hauptteil der technischen Erholung auf
die massiven Kursverluste seit Frühjahr 2002 erfolgt, was sich insbesondere
im mittleren Schaubild widerspiegelt: Hier stießen die Wochencandles in
den mittleren Bereich des übergeordneten Abwärtstrendkanals vor und
machten damit präzise die Hälfte des Abwärtsschubs seit Mai wett.
Zusammen mit der Widerstandszone bei ~9000 Punkten (die sich aus den August-Hochpunkten
ableitet), erscheint eine nun nur noch verhaltene Entwicklung realistisch.
Das untere Schaubild zeigt, dass sich der Dow in der Mitte zwischen seinem Support bei 8800 und der nächsten Widerstandslinie bei 9100 Punkten befindet, so dass sich zur Zeit kein Handlungsbedarf ableitet. Der MACD hält sich knapp im positiven Bereich, während der Stochastik im überkauften Bereich nach unten drehte, was für kurzfristig fallenden Kurse spricht.
Entscheidend ist die Marke von 8800 Punkten, deren Bruch auch den seit Oktober gültigen Aufwärtstrend zerstören würde. Zusammen mit der Unterstützungszone zwischen 8700 und 8800 Punkten bildet er eine Kreuzunterstützung. Ein Durchbruch in einer solchen Konstellation wäre als starkes Chartsignal zu werten, das eine kurzfristige Spekulation auf weiter absackende Kurse rechtfertigte. Die seit dem Kursschub im Oktober immer flacher verlaufenden Trends bilden einen Abwärtsfächer, der die abnehmende Dynamik der jüngsten Aufwärtsbewegung veranschaulicht und ohnehin zur Vorsicht mahnt.
Noch ist es allerdings nicht so weit. Steigt der Index über
9100 Punkte, wäre das genannte negative Szenario zunächst gebannt
und der Weg bis in den Bereich von 9400-9500 Punkte frei.
Dr. Schulz-Börsen-Wandkalender 2003