In der Vorwoche konnte der DAX erwartungsgemäß die abwärtsgerichtete
Trendlinie bei derzeit 3300 Punkten, die seit Mai Gültigkeit besitzt,
nicht knacken. Auf den Anstieg bis zu diesem Widerstand folgte eine verhaltene
Korrektur, in deren Verlauf der Index das mittlere Bollinger Band, den
eGD20, behaupten konnte. Im Vergleich zur Vorwoche ein Minus von 62 Punkten
bzw. 2,0 Prozent.
Nach den sehr starken Kursgewinnen in den zwei Wochen zuvor gönnte
sich der DAX in der Vorwoche also eine Verschnaufpause. Wie der mittelfristige
Chart auf Wochenbasis zeigt, bilden die seit Mai bestehende Abwärtstrendlinie
sowie die horizontale Linie bei 3235 Punkten, die sich vom August-Tief
ableiten lässt, in der kommenden Woche einen Kreuzwiderstand. Daher
ist gut denkbar, dass der Index nun noch etwas Kraft sammeln muss, bevor
es gelingt, diese Marke zu knacken. Mit einem erfolgreichen Sprung über
den Kreuzwiderstand bei 3235 Punkten winkt dafür dann auch weiteres
Potenzial bis auf 3539 Punkte, dem Tief vom September letzten Jahres.
Kurzfristig betrachtet konnte sich der Stochastik deutlich aus dem überkauften
Bereich lösen und befindet sich schon wieder näher an der überverkauften
Zone. Zugleich hat sich das MACD-Histogramm vom kürzlich erreichten
Jahreshöchststand entfernt, wenngleich das Kaufsignal noch immer
Bestand hat. In Verbindung mit dem Verteidigen des eGD20 könnte die
Konsolidierung damit schon weit vorangeschritten sein und der DAX in Kürze
einen erneuten Angriff auf die 3235/3300 Punkte starten.
Insgesamt gesehen befindet sich der DAX seit der Vorwoche in der erwarteten
Konsoidierung, wobei sowohl eine Fortdauer der eher seitwärtsgerichteten
Bewegung als auch eine Ausdehnung möglich ist. Als beachtenswert
sind folgende Marken einzustufen: Für ein kurzfristiges Kaufsignal
sollte der Widerstand bei 3235 Punkten auf Schlußkursbasis überwunden
werden, dann besteht die berechtigte Hoffnung auf Kursgewinne bis auf
mehr als 3500 Punkte. Fällt der Standardwerteindex unter die Unterstützung
bei 3060 Punkten respektive den eGD20 bei aktuell 3036 Punkten, ist zunächst
eine Korrektur bis auf die seit August bestandene Abwärtstrendlinie
bei derzeit rund 2900 Punkten zu erwarten. Erst wenn auch diese wieder
unterschritten wird, muss mit einer größeren Korrektur gerechnet
werden. Innerhalb der genannten Marken ist vorerst von einer Seitwärtsbewegung
auszugehen.
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Wenig überraschendes lieferte der DAX bisher in dieser Woche ab: Nach einem Test des Widerstands bei 3235 Punkten (Wochenhoch 3236 Punkte) fiel der Index am Dienstag deutlich zurück, konterte am Mittwoch aber mit Kursgewinnen. Im Vergleich zur Vorwoche bisher nur eine minimale Veränderung von wenigen Punkten.
Die Obergrenze der aktuellen Tradingrange wurde damit bestätigt, nun bleibt mit Hinweis auf die oben genannten Marken auch weiterhin nur ein Ausbruch aus der Seitwärtszone abzuwarten.
Strategie: Bei einem derartigen Hin und Her können Optionsscheinanleger nur Geld verlieren, also weiter eine klare Richtungsfindung abwarten.
Autor: Oliver Schultze / Büro Dr. Schulz