DAX-Analyse vom 21.09.2001


Chart seit 1977, 3-Jahres- und 6-Monats-Chart


Langfristchart seit 1977


In der zurückliegenden Woche setzte der DAX seine Talfahrt fort, wobei das Wochenminus mit 329 Punkten oder 8 Prozent im Vergleich zu den Vorwochen recht harmlos ausfiel. In der Spitze büsste der Index jedoch 577 Punkte bzw. 14 Prozent ein.
Dabei kam es zu dem befürchteten Kursrückgang bis auf die seit 1982 bestehende aufwärtsgerichtete Trendlinie. Auch die Unterstützung bei ~3800 wurde intraday unterschritten, und das sogar deutlich, wobei der DAX am Freitag im Tagesverlauf drehen konnte und die nicht unwichtige Marke um 3800 Punkte fast zurückerobern konnte.

Somit wurde dieser wichtige Unterstützungsbereich auf Schlußkursbasis noch nicht signifikant unterschritten. Betrachtet man die Kerze vom Freitag, so stellt diese einen geradezu mustergültigen ‚hammer' dar, der in der Candlestick-Analyse als Ankündigung einer Trendwende gilt. Bei einem hammer liegen Eröffnungs- und Schlußkurs auf etwa dem selben Niveau, wobei im Handelsverlauf ein deutlich niedrigeres Niveau erreicht wurde, erkennbar an der langen Lunte. Besondere Bedeutung kommt dem hammer gerade dann zu, wenn er auf einen ausgeprägten Kursabschwung folgt, wie ihn der DAX in den letzten Wochen zweifellos erlebte.
Ferner ist zu erwähnen, dass die jüngsten Tiefstände von den Indikatoren nicht mehr bestätigt werden. Das MACD-Histogramm zeigt seit Tagen eine aufsteigende Tendenz, genauso der Stochastik. Dies kann als Zeichen einer Trendabschwächung gewertet werden.

§-Jahres-Wochenchart


Folglich sollte der DAX nun umgehend die Marke von 3800 Punkten zurückerobern, dann bestehen gute Chancen auf eine mehrwöchige Erholung. Diese Erholung könnte im Idealfall bis an den breiten Widerstandsbereich um 4500 Punkte führen. Etwa dort verläuft derzeit auch der eGD20, die mittlere Linie der Bollinger Bänder. Eine nachhaltige Trendwende oder gar eine bevorstehende Hausse liesse sich aber auch in diesem Fall nicht herleiten, hierzu ist nach den enormen Kursverlusten seit dem Allzeithoch vom März 2000 die Bildung eines tragfähigeren Bodens von Nöten. Aber der Kursrutsch könnte nun zumindest vorerst gestoppt sein.

Beim DAX sollte also zu Wochenbeginn beachtet werden, ob die 3800 zurückerobert werden kann. Dann wäre im weiteren Wochenverlauf mit einer fortschreitenden Erholung zu rechnen. Scheitert der DAX dagegen bereits im Bereich um 3800 Punkte und fällt in der Folge auch unter das Freitagstief bei 3539, sind erhebliche Kursverluste zu erwarten.

6-Monats-Chart

 

Der zitierte Hammer präsentierte sich beim DAX als zutreffend und läutete eine Erholung ein, die den Index im bisherigen Wochenverlauf mehr als 300 Punkte ansteigen liess.

Auch wenn sich der Kursaufschwung seit Dienstag sichtlich abschwächte, ist mit einer Fortdauer der Erholung zu rechnen. Diese könnte zwar durch eine kurzzeitige Konsolidierung unterbrochen werden, in deren Verlauf der DAX sogar nochmal unter 4000 Punkte abtauchen könnte, das bisherige Wochenhoch bei 4186 Punkten sollte aber in naher Zukunft überschritten werden.

Das Szenario einer mehrwöchigen Erholung ist also weiterhin gegeben, auch wenn nach wie vor keine nachhaltige Trendwende zu erkennen ist und spätestens im Bereich um 4500 Punkte mit einem vorläufigen Ende der Aufwärtskorrektur gerechnet werden muss.

 

Autor: Oliver Schultze / Büro Dr. Schulz


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