DAX-Analyse vom 19.10.2002

sowie im Anschluß Update vom 23.10.

Chart seit 1977, Chart seit Juli 1998 und Chart ab März 2002


Langfristchart seit 1977

 

Weiter positiv entwickelte sich der DAX in der Vorwoche. Nachdem am Montag die Trendlinie von oben getestet wurde, die am Freitag zuvor durchbrochen wurde, stiegen die Standardwerte bis zu dem Widerstand, der sich aus den Verlaufhochs von Ende September ableiten lässt. Nach kurzer Konsolidierung setzte sich der Kursanstieg zum Ende der Woche fort, wobei der Widerstand bei 3235 Punkten fast erreicht wurde. Im Vergleich zur Vorwoche ein Anstieg von 233 Punkten bzw. 7,9 Prozent.

Der Kurssprung der letzten knapp zwei Wochen, in denen der DAX in der Spitze sehr beachtliche 28 Prozent (!) gewinnen konnte, hat die langfristigen Aussichten jedoch keinesfalls gebessert. Gerade das Ausmaß und die Dynamik "riechen" regelrecht nach einer Bearmarketrallye, eine untere Umkehrformation ist nicht zu erkennen. So fehlt im langfristigen Schaubild auch ein nennenswerter Terraingewinn.

Auch im mittelfristigen Wochenchart konnte der DAX zwar die zweite weiße Kerze in Folge kreieren, bisher wurde allerdings weder der Widerstand bei 3235 Punkten gefährdet, noch gelang es, den seit Mai bestehenden Abwärtstrend zu knacken. Damit bleibt die jüngste Erholung nur eine Gegenreaktion im Abwärtstrend, die mittelfristig zumindest einen erneuten Test der vorherigen Tiefs wahrscheinlich werden lässt.

Wochencandles seit Juli 1998


Vorerst bleibt daher zu beobachten, ob der Widerstand bei 3235 Punkten geknackt werden kann, wobei die seit Mai gültige Abwärtstrendlinie bereits im Bereich um 3300 Punkten verläuft und einen weiteren Anstieg erschweren dürfte. Gelingt es dem DAX, sich über diesen Bereich hinwegzusetzen, eröffnet sich Potenzial bis zu dem Widerstand bei 3539 Punkten, der sich von dem Tief des letztjährigen Septembers ableiten lässt.

Der nahe Widerstand bei 3235 Punkten in Verbindung mit einem MACD-Histogramm auf Jahreshoch sowie einem im überkauften Bereich gedrehten Stochastik lassen aber eine Korrektur wahrscheinlicher erscheinen. Gelingt es dem DAX also nicht, die 3235er-Marke unter sich zu lassen, sollte eine Konsolidierung einsetzen, die zunächst bis zu der Unterstützung bei 3060 Punkten führen dürfte. Knapp darunter, bei derzeit etwas weniger als 3000 Punkten, verläuft dann aktuell auch der Abwärtstrend, der seit August Bestand hatte, sowie das mittlere Bollinger Band bei zur Zeit 2981 Punkten.

kurzfristiger TagesChart



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Am Montag konnte sich der DAX zwar über den Widerstand bei 3235 Punkten hinwegsetzen, scheiterte mit einem bisherigen Wochenhoch bei knapp 3300 Punkten allerdings an dem seit Mai bestehenden Abwärtstrend. Der Ausflug nach oben war daher nur von kurzer Dauer, zur Wochenmitte fiel der Index bis auf das mittlere Bollinger Band und auch fast bis auf die abwärtsgerichtete Trendlinie, die in diesem Bereich verläuft.

Der im überkauften Bereich gedrehte Stochastik sowie das Andocken am eGD20 lassen die Situation nun spannend werden: Kann der DAX dieses Niveau weitgehend behaupten, könnte sich die Konsolidierung seitwärts gerichtet fortsetzen, ohne dass eine Furcht vor erneuten deutlichen Verlusten besteht. Fällt der DAX allerdings klar unter die Marke von 3000 Punkten, muss eine Ausdehnung der Korrektur bis zum unteren Bollinger Band bei aktuell 2641 Punkten oder sogar ein Test der vorherigen Tiefs angenommen werden.

Entsprechend ist die Erwartung und die Strategie für den Rest der Woche: Im Bereich zwischen 29xx und 3300 ist von einer seitwärtsgerichteten Konsolidierung ohne Handlungsbedarf auszugehen. Oberhalb von 3300 Punkten (eher unwahrscheinlich) bieten sich dann Calls in Erwartung einer weiteren Aufwärtsbewegung an, unter ~2980 dürfte sich die Korrektur ausweiten.

 

Autor: Oliver Schultze / Büro Dr. Schulz

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