sowie Update vom 17.10.
Nach einer kurzen Konsolidierung um den Widerstandsbereich um 4500 Punkte
legte der DAX ab Wochenmitte weiter zu und erzielte eine positive Wochenperformance
von 137 Punkten oder 3,1 Prozent.
Damit konnte sich der DAX sowohl oberhalb des eGD20, der Mittellinie
der Bollinger Bänder, als auch innerhalb des seit Mitte September
gültigen kurzfristigen Aufwärtstrends behaupten. Der Anstieg
endete an einer abwärtsgerichteten Trendlinie, die an zwei Zwischenhochs
vom August anliegt. Vorsichtig stimmen jedoch der seit zwei Wochen im
überkauften Bereich verharrende Stochastik sowie das seit über
einer Woche stagnierende MACD-Histogramm. Beide Indikatoren scheinen das
Aufwärtspotenzial zu begrenzen und lassen eine bald eintretende Korrektur
oder zumindest eine Seitwärtsbewegung wahrscheinlich erscheinen.
In diesem Fall wäre ein Test des 4500er-Bereichs zu erwarten, wobei
durchaus von einem Rückgang bis 4420 Punkten auszugehen ist. Weitere
Unterstützungen finden sich bei etwa 4300 und 4170 Punkten.
Sollte der DAX zu Wochenbeginn seinen kurzfristigen Aufwärtstrend
fortsetzen, stellt sich mit dem Verlaufshoch der Vorwoche bei 4742 Punkten
der erste Widerstand in den Weg. Kann dieser überwunden werden, womit
zugleich der seit August bestehende Abwärtstrend gebrochen wäre,
ist mit einem weiteren Anstieg bis cirka 5040 Punkte zu rechnen. Mit Unterschreiten
dieser Marke begannen Anfang September die erdrutschartigen Kursverluste.
Mittel- bis langfristig gesehen ist derzeit auf Grund der angespannten
politischen und wirtschaftlichen Lage noch nicht von einer nachhaltigen
Trendwende auszugehen. Der Blick auf die längerfristigen Charts unterstreicht
die weiterhin intakten mittelfristigen Abwärtstrends.
Positiv fällt jedoch der im September bestätigte 20jährige
Aufwärtstrend ins Auge. Auch der prozentuale Abstand zur 200-Tage-Linie,
der im September auf ein Rekordtief von mehr als minus 36 Prozent gefallen
war, hat sich mit aktuell rund -20 Prozent nur ansatzweise erholen können.
Aber auch daraus lässt sich keine Trendwende ableiten, eine Annäherung
des DAX an seinen 200-Tage-Durchschnitt ist auch gut im Rahmen einer länger
andauernden Seitwärtsbewegung denkbar.
Erneute Kursrückschläge, bei denen aber das bisherige Tief bei
3539 Punkten nicht unterschritten werden darf, wären für eine
charttechnische Umkehrformation oder eine ausgedehnte Bodenbildung sogar
wünschenswert.
Per Saldo wenig verändert präsentierte sich der DAX im bisherigen Wochenverlauf. Zwar wurde der kurzfristige, seit Mitte September bestehende Aufwärtstrend verlassen, der Kursrückgang konnte aber von der Unterstützung um 4500 Punkte aufgefangen werden. Ferner scheiterte der Index am Mittwoch auf Schlußkursbasis an den 4742 sowie dem seit Anfang August gültigen Abwärtstrend.
Damit hat sich die vorherige Einschätzung nicht geändert: Das Aufwärtspotenzial ist momentan begrenzt und der Index befindet sich in einer Konsolidierungsphase. Sowohl das MACD-Histogramm als auch der Stochastik sind in den letzten Tagen gefallen und haben damit die überkaufte Situation etwas entschärft, lassen aber noch weiteren Raum für eine Fortsetzung der Konsolidierung. Diese könnte zu einem Unterschreiten der bisherigen Wochentiefs führen, ein Anstieg bis auf mehr als 5000 Punkte ist erst nach einem Verlassen des seit August bestehenden Abwärtstrends auf Schlußkursbasis zu erwarten.
Evtl. bestehende long-calls wurden am Montag unglücklich ausgestoppt. Neue long-calls auch weiter erst über 4740 Schlußkurs.
Autor: Oliver Schultze / Büro Dr. Schulz