In der vergangenen Woche setzten die europäischen Standardwerte ihren Konsolidierungskurs fort. Im Wochenvergleich bleibt dennoch ein Minus von 118,5 Punkten oder 5 Prozent. Immerhin kann sich der Index damit noch knapp über der Unterstützung halten, die sich aus den Tiefs des 1997er Crashs herleiten lassen.
Auf Wochenbasis dominiert jedoch weiterhin klar der übergeordnete Abwärtstrend, so dass die an dieser Stelle empfohlenen Long-puts weiter haltenswert bleiben.
Das Schaubild auf 6-Monats-Basis präsentiert sich da schon etwas freundlicher. Die Ende September begonnene Konsolidierungsformation bildet ein aufsteigendes Dreieck aus, das nach unten von einer kurzfristigen Aufwärtstrendlinie und nach oben von der Widerstandszone oberhalb von 2400 Punkten begrenzt wird. Angesichts des nachbörslich schwachen Wochenabschlusses in den Vereinigten Staaten erscheint ein Ausbruch nach unten als wahrscheinliches Szenario.
Die Indikatoren hingegen zeigen ein ausgeglichenes Bild. Der Stochastik pendelt im neutralen Bereich seitwärts, und der MACD verläuft präzise auf seiner Signallinie, so dass sich aus diesen markttechnischen Komponenten keine Impulse herausdeuten lassen.
Als Orientierungsmarken bleiben nach unten zunächst die kurzfristige Aufwärtstrendlinie bei aktuell 2200 Punkten, auf der die Kurse momentan unmittelbar aufsitzen. Anschließend leitet sich noch im Bereich der September-Tiefs zwischen 2120 und 2190 Punkten eine schwache Unterstützungszone ab. Fällt der Index unter diesen Kursbereich, wäre der Weg nach unten wieder offen.
Nach oben begrenzt die einstige Unterstützung zwischen 2400 und 2440 Punkten die Konsolidierungsformation. Erst Kurse oberhalb dieser Chartmarke brächten die weiterhin bearishe Einschätzung ins Wanken.
Nach der Eröffnung am Montag dauerte es nur wenige Minuten, bis der EuroStoxx 50 Kursindex seine zaghaft aufwärts gerichtete Begrenzung der Dreieckskonsolidierung nach unten verließ. Bis zur Wochenmitte drangen die Kurse auch unter die an dieser Stelle genannte Unterstützung bei 2120 Punkten vor, konnten sich jedoch bis zum Mittwochsschluss noch einmal knapp oberhalb festsetzen.
Die nachbörslichen Kursverluste in den USA dürften dann bis zum Freitag auch in Europa zu neuen Tiefs führen, obgleich der Stochstik-Oszillator zwischenzeitlich in seinen überverkauften Bereich eintauchte. Damit können Anleger zur Börseneröffnung am Donnerstag noch einmal bei long-puts nachfassen. Bestehende Positionen vorerst nicht aus der Hand geben.
Autor: Lutz Mathes / Büro Dr. Schulz