Nasdaq Composite-Analyse vom 05.10.2002
sowie im Anschluß Update vom 09.10.
Nach unentschlossenem Wochenbeginn, der von einem Auf und Ab um die
1200er-Marke geprägt war, sind die Würfel dann in der zweiten
Wochenhälfte gefallen. Mit stärkeren Verlusten zum Wochenende
fiel der compx unter die noch am Montag und Dienstag geprägte Unterstützung
bei 1160 Punkten, per Saldo im Vergleich zur Vorwoche ein Minus von
59 Punkten bzw. 4,9 Prozent.
Hatte sich die Lage bereits in der Woche zuvor mit den neuen Tiefständen
weiter verschlechtert, so scheint nun auch das letzte Aufbäumen
in Form des Kampfes um die wichtige 1200er-Marke verloren. Insbesondere
das lang- sowie das mittelfristige Schaubild führen den Rutsch
unter die 1200 Punkte deutlich vor Augen. Nun sind weitere Verluste
zu befürchten, die nächste Unterstützung, die sich in
den Jahren 1995 und 1996 gebildet hat, befindet sich im Bereich um 1050
Punkte. Bei etwa 980 Punkten liegt dann noch eine weitere Unterstützung
aus dieser Zeit. Dabei sollte auch die psychologisch wichtige Marke
bei 1000 Punkten Halt bieten, bevor der Technologiewerteindex in dreistellige
Regionen abtauchen könnte - was der Nemax50 nach über 9000
Punkten im Frühjahr 2000 längst geschafft hat.
Auch im kurzfristigen Zeitfenster lässt sich wenig Hoffnung auf steigende
Kurse kreieren. Nachdem das Tief vom 24.September bei 1169 Punkten bereits
zu Wochenbeginn angekratzt wurde und eine neue (schwache) Unterstützung
bei 1160 entstand, wurde diese dann am Freitag klar unterschritten. Die
Untergrenze des seit Mitte August etablierten Trendkanals fällt schon
in der kommenden Woche unter 1100 Punkte, das weiter stetig fallende untere
Bollinger Band verläuft aktuell nur noch bei 1117 Punkten. Der MACD
hält seit Ende August an seinem Verkaufsignal fest. Der Stochastik
Oszillator konnte im Zuge der Seitwärtsbewegung ab Ende September
sein überverkauftes Potenzial abbauen und dürfte weiter nachgebenden
Notierungen vorerst nicht im Wege stehen.
Damit sind für die kommende Woche fallende Kurse zu erwarten. Kann
der compx den kurzfristigen Abwärtstrendkanal nicht behaupten, indem
im Bereich von etwa 1100 Punkten eine zumindest kurze Erholung gestartet
wird, dürften schnell die mittelfristigen Unterstützungen angesteuert
werden. Eine Besserung tritt aus heutiger Sicht erst ein, wenn die nun
als Widerstand fungierenden 1200 klar zurückerobert werden.
Nach stärkeren Rückgängen am Montag konnte sich der compx auf Höhe der unteren Begrenzung des kurzfristigen Abwärtstrendkanals behaupten und bis zur Wochenmitte eher seitwärts pendeln.
Nun bleibt zu sehen, ob sich der Index oberhalb der 1100 halten kann und dann sogar zu einer Erholung bis 1160 Punkte ansetzt, ober ob mit Unterschreiten der 1100 die nächste Unterstützung bei 1050 Punkten in Angriff genommen wird. Kurzfristig könnte jetzt, die Verteidigung der 1100 vorausgesetzt, eine Erholung in der Luft liegen - eine nachhaltige Trendwende aber nicht.
Strategie: Puts sollten jetzt sehr eng bei 810 Schlußkurs oder 830 Verlauf (jeweils NDX) abgesichert werden.
Autor: Oliver Schultze / Büro Dr. Schulz