Nasdaq Composite-Analyse vom 27.07.2001
Chart seit 1995, 3-Jahres- und 6-Monats-Chart
Vom Verlauf her entwickelte sich der Compx ähnlich dem Dow; hielt die
wichtige 2.000er Marke am Montag noch im ersten Test, so fiel sie dann doch
in der letzten Handelstunde und bereitete den Boden für den vollständigen
Schluß der Kurslücke vom 11./12.07 zwischen 2.033 und 1.972 am nächsten Tag.
Gegen Handelsschluß am Dienstag wurde schließlich mit 1.940 das Verlaufstief
erreicht und am Mittwoch noch einmal erfolgreich bestätigt.
Die anschließende Gegenreaktion führte dann wieder bis zum Wochenschlußkurs
der Vorwoche, 2029, womit sich eine ausgeglichene Wochenperformance ergab.
Die Umsatzentwicklung war relativ gleichmäßig, der höchste Tagesumsatz war
am Donnerstag in der Kurserholung zu beobachten.
Allgemein betrachtet, bewegt sich der Compx weiterhin zwischen den
bedeutenden Trendlinien des langfristigen Aufwärtstrends von Januar 1995 bei
aktuell 2.321 sowie des mittelfristigen Abwärtstrends seit Juli 2000 bei
derzeit 1.777 Punkten.
Durch die kräftige Gegenreaktion in der zweiten Wochenhälfte hat sich die
Markttechnik allerdings wieder etwas verbessert. Positiv zu werten ist
sowohl der oben genannten Lückenschluß, als auch der Wochenschlußkurs
oberhalb der 2.000er Linie.
Allerdings hat die Bewegung den Index nun wieder exakt bis an die
Mittellinie seines Bollinger Bandes (aktuell 2.030) geführt, die sich in den
vergangenen zwei Wochen stets als deutlicher Widerstand erwies.
Eingekeilt zwischen dieser Mittellinie, die zudem exakt mit dem
kurzfristigen Abwärtstrend der letzten 10 Wochen zusammenfällt, und der
psychologisch wichtigen 2000er Marke, werden demnächst eher stärkere
Bewegungen zu erwarten sein.
Die Lage der Indikatoren ist verhalten positiv: Wochen-MACD und -Momentum
steigen weiter an; auf Tagesbasis ist dazu die positive Divergenz zwischen
MACD- und Kursverlauf ungebrochen. Auch das Momentum(20) auf Tagesbasis hat
seit Mitte Juni nun inzwischen sein drittes, höheres Tief markiert.
Allein die doppelt geglättete Stochastik (DSS, 2,5), die am Dienstag, wie in
der letzten Wochenanalyse vermutet, ein erneutes, gutes Kaufsignal geliefert
hatte, erreicht nun schon wieder die überkaufte Zone und mahnt zur engen
Beobachtung kurzfristiger Positionen.
Im positiven Falle gelingt es dem Index noch weiter Momentum, also
Aufwärtsdynamik, zu entwickeln und somit die Mittellinie des Bollinger
Bandes zu überwinden.
Erstes Kursziel dieser Bewegung wäre dann der Kreuzwiderstand aus der
obereren Begrenzung des Bollinger Bandes und dem mittelfristigen eGD90 bei
2.138/2.157; interessanterweise verläuft hier auch der 20
Wochen-Durchschnitt, der seit dem letzten September nicht mehr überschritten
wurde.
Bei Überwindung dieses Bereiches ergäbe sich sogleich erhebliches
Aufwärtspotenzial: Zunächst wäre dann der Weg frei bis zu einem erneuten
Test des langfristigen Aufwärtstrends vom Januar 1995 bei akt 2.321, der in
den nächsten 2 Wochen überdies mit dem fallenden eGD200 (aktuell 2.435)
sowie der ebenfalls noch fallenden oberen Begrenzung des
20-Wochen-Bollingers (aktuell 2.420) zusammenfallen wird.
Gelänge es dem Compx, diesen langjährigen Aufwärtstrend und zugleich den
Kreuzwiderstand mit dem langjährigen Durchschnitt hinter sich zu lassen,
würde sich die Markttechnik ganz entscheidend verbessern: Vor dem
mittelfristigen Abwärtstrend -Td 03.00 bei ~2.950 ließe sich rein
charttechnisch allenfalls noch das Zwischenhoch vom Januar bei 2.892
ableiten.
Bei dem möglichen vorhandenen Aufwärtspotenzial darf natürlich nicht das
Risiko aus den Augen verloren werden: Im Negativ-Szenario wird die 2000er
Linie in den nächsten Tagen erneut unterschritten; erstes Kursziel ist dann
1.940 als jüngstes Wochenverlaufstief, zweites Kursziel die untere
Begrenzung des Bollinger Bandes bei 1.918.
Hält dieser Bereich nicht, ist das nächste Abwärtsziel der -Td07.00 bei
~1.779; darunter wartet dann zwischen 1.772 und 1.752 zudem noch ein
kleineres Gap vom 10/11. April auf seine Schließung.
Ein Unterschreiten des 1.779/1.752-Niveaus brächte sogar erhebliches,
weiteres Abwärtspotenzial bis in die Regionen um 1.619, das Verlaufstief der
mittelfristigen Abwärtsbewegung, mit sich.
Autor: Dr. Frank Brose / Büro Dr. Schulz
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