Dow Jones-Analyse vom 24.08.2001


Chart seit 1995, 3-Jahres- und 6-Monats-Chart


Schlusskurse seit 1995

Der Dow zeigte sich in der vergangenen Woche recht volatil, immerhin fiel die Wochenbilanz mit +182 Punkten oder +1,8 Prozent zu guter Letzt positiv aus.
Die kräftigsten Kursausschläge traten am Dienstag und am Freitag auf: Dienstag kurz vor Handelsende fiel der Index in einem Rutsch um 230 Punkte, um am Mittwoch kurz nach der Eröffnung das Wochentief von 10.135 zu markieren.
Am Freitag schließlich setzte mit Handelsbeginn eine 2 1/2-stündige Rallye mit +217 Punkten zum Wochenhoch von 10.441, nahe dem Wochenschlußkurs von 10.423, ein.

Durch die Kursbewegung der letzten 3 Tage hat sich die Markttechnik wieder verbessert. Der Dow konnte sich vom unteren Bollinger Band bei 10.174 lösen und zuletzt nicht nur die Mittellinie dieses Bandes bei 10.356, sondern auch den +Td03.00 bei 10.402 wieder nach oben überwinden.
Entscheidend für die weitere Entwicklung wird sein, ob sich der DOW jetzt oberhalb von 10.400 stabilisieren kann.

Im positivsten Falle gelingt es dem Index, sich oberhalb dieses Aufwärtstrends vom März 2000 zu halten, um dann als erstes Kursziel den Dreifach-Widerstand aus den mittel- und langfristigen gleitenden Durchschnitten eGD90 (10.513) und eGD200 (10570) sowie der oberen Bollinger Band-Begrenzung bei 10.560 zu überwinden.
Erst ein Bruch dieses Widerstandbereiches ließe weitere Kursphantasie aufkommen: Erstes Kursziel wäre dann der Abwärtstrend vom Januar 2000 bei 10.760.
Sollte der -Td 01.00 gebrochen werden, kämen wieder die bisherigen Verlaufshochs bei 11.000, 11.360 und 11.733 (ATH) in Sicht.

Die Situation der Indikatoren ist gemischt: Tages- und Wochen-Momentum steigen wieder, das Tagesmomentum hat dabei wieder die Null-Linie erreicht. Der Wochen-MACD ist weiter unter der Mittellinie am fallen, während der Tages-MACD gerade dabei ist, ein Kaufsignal zu generieren.

Die für den kurzfristigen Handel derzeit gut einsetzbare DSS lieferte zur Eröffnung am Mittwoch wieder ein Kaufssignal, hat nun aber schon wieder die überkaufte Zone erreicht.

3-Jahres-Wochenchart


Im Negativ-Szenario erweist sich die jüngste Kurserholung als kurze technische Gegenreaktion und der Index fällt zügig wieder unter den +Td03.00. Der Marke 10.400 sollte damit die höchste Achtsamkeit gelten.
Rein charttechnisch ergibt sich nach Unterschreiten der 10.400 als erstes Kursziel 10.200/10.174 (= wichtige intraday-Marke und zugleich unteres Bollinger Band), als zweites Kursziel der Bereich der jüngsten Verlaufstiefs bei 10.135.
10.135 erhält auch bei Betrachtung des Wochencharts große Bedeutung: Hier hat sich über 6 Wochen, im Anschluß an die Abwärtsbewegung von Mai bis Juni, ein kleines Dreieck mit einer horizontalen unteren Begrenznug bei eben 10.135 ausgebildet. Solche Formation bilden sich oft im Zuge zwischenzeitlicher Konsolidierungen, bevor anschließend die vorhergehende Trendrichtung, in diesem Falle ein Abwärtstrend, wieder aufgenommen wird. Bei einem klaren Ausbruch aus diesem Konsolidierungsdreieck nach oben verliert die Formation allerdings ihre trendbestätigende Aussage.

Ein Unterschreiten der jüngsten Verlaufstiefs eröffnete erhebliches Abwärtspotenzial bis an die untere Begrenzung des mittelfristigen Abwärtstrendkanals bei ~9.000. Davor lassen sich allerdings, neben der psychologisch wichtigen 10.000, als potenzielle Unterstützungszonen aus den Tages- und Wochenverläufen die Kursziele 9.950, 9.716, 9.650 und 9.417 ableiten.

Für mittelfristige long-Positionen ist die Situation zur Zeit noch viel zu unsicher. Im kurzfristigen Bereich ergeben sich dagegen immer wieder aussichtsreiche Engagements in beide Richtungen.
Die deutliche Verengung des Wochen-Bollinger Bandes steht für demnächst eher stärkere Kursausschläge.

6-Monats-Chart


Der DOW ist gleich am Montag wieder unter den +Td03.00 gefallen und hat inzwischen wieder sein unteres Bollinger Band erreicht. Dort könnte eine Gegenbewegung einsetzen, auch wenn die Gefahr weitere Kursrückgänge noch nicht gebannt ist.

Für Long-Calls wurde, in Anbetracht der überkauften Situation im DSS, eine Absicherung bei 10.350 empfohlen. Diese sind also bereits glattgestellt. Für entsprechend der Empfehlung zeitgleich eröffnete long-put-Positionen bietet sich nun eine Absicherung bei 10.135 an, wobei der Stopp bei weiter fallenden Kursen nachgezogen werden sollte.

 

Autor: Dr. Frank Brose / Büro Dr. Schulz



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