Nachdem der DAX gleich zu Wochenbeginn wieder unter 4450 Punkte fiel,
war die kurze Erholung bereits beendet und es folgten entsprechend deutliche
Kursverluste und ein erneuter Test des langfristigen Aufwärtstrends.
Im Wochenvergleich ein stattliches Minus von 352 Punkten oder 7,9 Prozent.
Mittlerweile ist der seit 1982 bestehende Aufwärtstrend zwar deutlich
angekratzt, allerdings noch nicht gebrochen. Die Marke von 4100 Punkten,
wo in etwa auch der Langfristtrend verläuft, konnte bisher auf Schlußkursbasis
behauptet werden. Damit ist noch immer eine Bodenbildung auf aktuellem
Niveau möglich. Ein Doppelboden auf Höhe des Septembertiefs
bleibt aber in Anbetracht des dann gebrochenen 82'er-Aufwärtstrends
unwahrscheinlich.
Die Flagge wurde am Donnerstag nach unten verlassen, zeitgleich mit Unterschreiten
der schwachen Unterstützung bei 4190 Punkten. Am Freitag erfolgte
jedoch ein Rückprall an die untere Flaggenbegrenzung - Pullbacks
sind bei derartigen kurzfristigen Konsolidierungsformationen eher selten
anzutreffen. Insofern ist die Flagge wieder etwas in Frage zu stellen,
hier sollte aber schon der Montag Aufschluß bringen: Nachgebende
Notierungen dürften als Bestätigung der Flagge zu sehen sein
und dann, einhergehend mit dem Bruch des langfristigen Aufwärtstrends,
deutliche Kursverluste nach sich ziehen.
Nur wenn sich der DAX auch weiterhin auf Schlußkursbasis oberhalb
von 4100 Punkten halten kann, könnte sich die Bewegung der letzten
3 Wochen als Bodenbildung herausstellen. Dann bestünde zunächst
Potenzial bis etwa 4250 Punkte, darüber käme dann wieder die
breite Widerstandszone im Bereich von 4450/4500 Punkten ins Visier.
Zusammengefasst befindet sich der DAX auf des Messers Schneide. Setzt
sich der Abwärtstrend der Vorwoche fort, ist spätestens mit
Unterschreiten der 4000 Punkte per Schlußkurs von einem Bruch des
langfristigen Aufwärtstrends auszugehen - mit mittelfristig wohl
gravierenden Folgen. Nur ein Behaupten auf aktuellem Niveau, besser noch
Kursgewinne, können das sehr negative Szenario noch abwenden.
Gleich zu Wochenbeginn setzten deutliche Kursverluste ein - der seit 1982 gültige Aufwärtstrend wurde nach unten durchbrochen. Wie der mittelfristige Wochenchart zeigt, konnte der Kursverfall genau auf Höhe des Tiefs vom Oktober 1998 gestoppt werden. Die anschließende Gegenreaktion scheiterte an 4100 Punkten und damit unterhalb des langfristigen Aufwärtstrends.
Positiv bleibt zu vermerken, dass der DAX im bisherigen Wochenverlauf einen Großteil der zwischenzeitlichen Verluste wieder aufholen konnte, im Wochenchart am hammer zu erkennen. Zugleich hat der Stochastik ein Kaufsignal generiert, welchem allerdings im noch immer bestehenden Abwärtstrend keine allzu große Bedeutung zukommt.
Während sich also die langfristigen Aussichten eingetrübt haben, lassen das mittlere und kurze Zeitfenster noch ein Fünkchen Hoffnung. Schafft es der DAX, den Aufwärtstrend der letzten 2 Tage fortzusetzen und sich dabei wieder innerhalb des langfristigen Aufwärtstrends zu etablieren, könnte eine kräftige Rallye einsetzen - andernfalls ist das nächste Kursziel das Septembertief.
Strategie: Der Stopp für long-puts sollte nun auf 4100 Punkte (Schlußkurs) nachgezogen werden. Oberhalb von 4100 kann sehr kurzfristig auf einen Anstieg bis 4250 gesetzt werden, unterhalb von 3825 bietet sich ein Ausbau der puts an.
Autor: Oliver Schultze / Büro Dr. Schulz