Dow Jones-Analyse vom 10.08.2001
Chart seit 1995, 3-Jahres- und 6-Monats-Chart
Bis zum Freitagmorgen setzte der DOW seine am Donnerstag der Vorwoche begonnene Abwärtsbewegung fort; vom letzten Bewegungshoch bei 10.609 verlor der Index dabei bis zum Wochentief bei 10.197 beachtliche 412 Punkte.
Unmittelbar nach dem Test des 10.200er Niveaus setzte dann jedoch eine kräftige Gegenbewegung ein, die die negative Wochenbilanz auf nur noch -97 Punkten oder -1 Prozent verringerte.
Ähnlich dem Nasdaq-Compx stoppt der jüngste Kursrückgang auf Schlußkursbasis exakt an der unteren Begrenzung des Bollinger Bandes (aktuell 10.250); die folgende Gegenbewegung führte den Index dann wieder über den bedeutenden mittelfristigen Aufwärtstrend +Td03.00 und endete unmittelbar an der Mittellinie des Bollinger Bandes.
Charttechnisch ist die erneute Überwindung des +Td 03.00 postiv zu bewerten. Ebenso ist auch die Umkehr der Kursbewegung innerhalb des Freitags verhalten günstig zu betrachten, markiert sie doch einen vorübergehenden Höhepunkt des Verkaufsdruckes und eröffnet damit zumindest Potenzial für eine kurzfristige Erholung.
Im positivsten Falle gelingt es dem Index, sich oberhalb des +Td 03.00 zu halten und zügig die Mittellinie des Bollinger Bandes zu überwinden, um sodann als erstes Aufwärtskursziel den Kreuzwiderstand 10.560/10.590 aus den nahe beieinander verlaufenden lang- und mittelfristigen eGD200 bzw. eGD90 anzusteuern.
Einer weiteren Aufwärtsbewegung stünde dann zunächst die obere Begrenzung des Bollinger Bandes bei 10.645 und anschließend der wichtige Abwärtstrend -Td 01.00 bei 10.780 entgegen.
Erst eine Überwindung dieses mittelfristigen Abwärtstrends ließe wieder Kursphantasie in Richtung der bisherigen Verlaufshochs bei 11.000, 11.360 und 11.733 (ATH) aufkommen.
Im Negativ-Szenario verliert die jüngste Kurserholung rasch wieder an Momentum und fällt unter den +Td 03.00 zurück; erstes Kursziel eines solchen Kursrückganges wäre dann wieder die untere Begrenzung des Bollinger Bandes bei aktuell 10.259, zweites Kursziel das Niveau der jüngsten Verlaufstiefs bei 10.200; sollte dieses Niveau unterschritten werden, eröffnete sich rein charttechnisch ein Abwärtspotential bis an die untere Begrenzung des mittelfristigen Abwärtstrendkanals bei etwa 9.000 Punkten.
Davor lassen sich allerdings, neben der psychologisch wichtigen 10.000, als potenzielle Unterstützungszonen aus den Tages- und Wochenverläufen die Kursziele 9.950, 9.716, 9.650 und 9.417 ableiten.
Für mittelfristige Positionen ist die Situation zur Zeit, trotz der jüngsten Erholung, noch viel zu unsicher. Die Lage der Indikatoren ist gemischt: Beim MACD bestehen derzeit noch sowohl auf Tages- als auch auf Wochenschlußkursbasis Verkaufssignale. Das Wochenmomentum ist noch am steigen, während das Tagesmomentum zwar nun leicht zurückgekommen ist, jedoch zunächst nur ein weiteres höheres Tief markiert hat.
Im kurzfristigen Bereich ließ sich erneut nach den Signalen der doppelt geglättete Stochastik (DSS,5,2) erfolgreich handeln:
Nachdem die DSS schon zu Wochenbeginn die überverkaufte Zone erreicht hatte, erfolgte mit dem Donnerstagsschluß ein neues Kaufsignal, das die sehr kurzfristige Platzierung von Positionen in den schwachen Handelsbeginn am Freitag hinein ermöglichte.
Der Dow hielt sich Montag und Dienstag weitgehend innerhalb der
sehr engen Kursspanne zwischen dem Aufwärtstrend vom März
2000 und der Mittellinie des Bollinger Bandes. Am Mittwoch erfolgte dann
der
Bruch der Aufwärtstrendlinie, hinzu kommt das Verkaufsignal der DSS.
Daher
sollte eher von weiteren Kursrückgängen ausgegangen werden, die
den Dow
zumindest bis zum unteren Bollinger Band führen dürften.
Autor: Dr. Frank Brose / Büro Dr. Schulz
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