Nasdaq Composite-Analyse vom 03.08.2001
Chart seit 1995, 3-Jahres- und 6-Monats-Chart
Der COMPX setzt in der vergangenen Woche seine kurzfristige Aufwärtsbewegung
relativ gleichmäßig bis zum bisherigen Verlaufhoch bei 2.103 am
Donnerstagmorgen fort, am Mittwoch wurde dabei zuvor die Mittellinie des
Bollinger Bandes bei 2.043 überschritten.
Trotz der am Freitag wieder etwas nachgebenden Kurse ist der kurzfristige
Aufwärtstrend noch ungebrochen; nach einem kurzen, erfolgreichen Test des
eGD20 schloß Index schließlich bei 2.066 mit einem Wochengewinn von 37
Punkten oder +1,9 Prozent.
Allgemein betrachtet bewegt sich der Compx weiterhin zwischen den
bedeutenden Trendlinien des langfristigen Aufwärtstrends von Januar 1995
sowie des mittelfristigen Abwärtstrends seit Juli 2000 bei aktuell 2.391 bzw
1.765.
Durch die kräftige Gegenreaktion in der Vorwoche hat sich die Markttechnik
allerdings verbessert. Positiv zu werten ist, dass der Index sich nicht nur
oberhalb der 2.000er-Linie halten, sondern nun auch die Mittellinie seines
Bollinger Bandes bei 2.043 überwinden konnte. In den vergangenen Wochen
hatte sich diese Mittellinie, die zuletzt auch exakt mit dem kurzfristigen
Abwärtstrend der letzten 10 Wochen zusammenfiel, mehrfach als deutlicher
Widerstand erwiesen.
Die Lage der Indikatoren ist verhalten positiv: Wochen-MACD und -Momentum
steigen weiter an, auf Tagesbasis ist dazu die positive Divergenz zwischen
MACD- und Kursverlauf ungebrochen. Auch das Momentum(20) auf Tagesbasis hat
nun vom inzwischen dritten, höheren Tief seit Juni ansteigend wieder seine
Mittellinie erreicht.
Einige Oszillatoren, wie die hier dargestellte doppelt geglättete Stochastik
(DSS, 2,5), erreichten nun schon wieder den überkauften Bereich und liefern
Verkaufssignale.
Im positiven Falle gelingt es dem Index noch weiter Momentum (=
Aufwärtsdynamik) zu entwickeln und somit den wichtigen Kreuzwiderstand aus
der obereren Begrenzung des Bollinger Bandes bei 2.120 und dem
mittelfristigen eGD90 bei 2.129 zu überwinden; bei Überwindung dieses
Bereiches ergäbe sich sogleich erhebliches Aufwärtspotenzial: Zunächst wäre
dann der Weg frei bis zu einem erneuten Test des langfristigen
Aufwärtstrends vom Januar 1995 bei akt 2.391, der in der nächsten Wochen
überdies mit dem immer noch fallenden eGD200 (akt. 2.419) zusammenfallen
wird.
Gelänge es dem Compx diesen langjährigen Aufwärtstrend und zugleich den
Kreuzwiderstand mit dem langjährigen Durchschnitt hinter sich zu lassen,
würde sich die Markttechnik ganz entscheidend verbessern: Vor dem
mittelfristigen Abwärtstrend -Td 03.00 bei ~2.920 ließe sich rein
charttechnisch allenfalls noch das Zwischenhoch vom Januar bei 2.892
ableiten.
Bei allem vorhandenen Aufwärtspotenzial darf natürlich nicht das Risiko aus
den Augen verloren werden: Der Index ist in kurzfristig überkaufter
Situation (siehe DSS) eng zwischen der Mittellinie des Bollinger Bandes und
dem vorgenannten Kreuzwiderstand in einer engen Spannweite von etwa 80
Punkten eingekeilt. Zum Abbau der überkauften Situation könnte der Index
durchaus noch einmal nach unten aus der genannten Kursspanne ausbrechen und
dann erneut die 2.000er Marke testen. Ein solcher Test mit anschließend
wieder steigenden Kursen wäre durchaus positiv zu bewerten; fiele der Compx
dann jedoch unter das 2.000er-Niveau, eröffnete sich wieder das
Negativ-Szenario:
Erstes Kursziel der Abwärtsbewegung wäre dann die unteren Begrenzung des
Bollinger Bandes bei 1.969, zweites Kursziel 1.940, das in der Vorwoche
zweifach getestet Verlaufstief der Abwärts-/Seitwärtsbewegung seit Mai 2001.
Hält dieser Bereich nicht, ist das nächste Abwärtsziel der -Td07.00 bei
~1.765; der zur Zeit mit dem kleineres gap vom 10/11. April zwischen 1.772
und 1.752 zusammenfällt.
Ein Unterschreiten des 1.765/1.752-Niveaus brächte weiteres Abwärtspotenzial
bis in die Regionen des Verlaufstief des mittelfristigen Abwärtsbewegung bei
1.619.
Im Resümee ist auf Grund der bestehenden Risiken vor einem Durchbruch durch
den +Td 01.95 noch von mittel- bis langfristigen Positionierungen abzusehen,
im sehr kurzfristigen Bereich ergeben sich allerdings unter Beachtung der
angegenen Marken gute Handelschancen in beiden Richtungen.
Autor: Dr. Frank Brose / Büro Dr. Schulz
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