DAX-Analyse vom 02.03.2001 mit Momentum-Indikator


3-Jahres- und 6-Monats-Chart


Wochen-High-Lows


In der vergangenen Woche endete die Zwischenerholung des DAX erwartungsgemäß bereits unterhalb der Marke von 6300 Punkten. Per Saldo war nur ein geringes Wochenplus zu verzeichnen. Der seit März gültige Abwärtstrendkanal ist auch weiterhin intakt.
Die zuletzt deutlich nachlassende Dynamik der Abwärtsbewegung läßt aber auf eine weitere Erholung hoffen. Unterstützt wird diese Annahme von dem im kurzfristigen Bereich gebildeten Doppelboden. Dieser setzt sich zusammen aus dem Tiefpunkt Ende Februar und dem Tief vom vergangenen Freitag. Zwar handelt es sich hierbei nicht um den charttechnisch klassischen double-bottom, da das zweite Tief unter dem ersten liegt. Auch der zeitliche Abstand der beiden Tiefpunkte ist sehr gering. Genährt wird diese Annahme aber durch den von den Oszillatoren nicht mehr bestätigten zweiten Tiefpunkt. Solange dieses Tief bei 6052 Punkten nicht mehr unterschritten wird, ist eine weitere Erholung zu erwarten.
Daher könnte sich der DAX in der kommenden Woche erneut positiv entwickeln. Mit einer fulminanten Rallye sollte aber aufgrund der zahlreichen charttechnischen Widerstände nicht gerechnet werden. Kritisch wäre nach wie vor ein Ausbruch nach unten aus dem Trendkanal, dessen untere Begrenzung aktuell bei etwa 5940 Punkten verläuft.

Das Momentum ist ein weit verbreiteter Oszillator, dessen Berechnung sehr einfach ist: Der aktuelle Schlußkurs wird durch den Schlußkurs von vor n Tagen dividiert, das Ergebnis mit 100 multipliziert. Wobei n die Parameter-Einstellung des Momentums ist, im dargestellten Chart haben wir die Standardeinstellung 20 Tage gewählt.
Durch diesen einfachen Vergleich der Kurse ist das Momentum in der Lage, die Schwungkraft der Kursbewegung zu verdeutlichen und bereits frühzeitig auf Trendwechsel hinzuweisen. Hierzu untersuchen Charttechniker den Verlauf des Momentums auch auf sogenannte Divergenzen. Unter Divergenzen versteht man, wenn der Kursverlauf des Basititels (z.B. Aktie oder Index) neue Hochpunkte/neue Tiefpunkte markiert, diese aber nicht von neuen Hochs/Tiefs beim Momentum begleitet werden. Diese Divergenzen können einen guten Hinweis auf eine bevorstehende Trendwende darstellen.

6-Monats-Chart mit Momentum-Indikator



Autor: O. Schultze/Büro Dr. Schulz