Nachdem
der Nasdaq Composite Ende des Vormonats im Bereich der runden
Marke von 2000 Zählern nach oben federte, wurde diese psychologisch
wichtige Marke dann in den ersten Tagen diesen Monats klar nach
unten durchbrochen. Der Index rasselte in die Tiefe und notiert
nun auf dem tiefsten Stand seit 2003. Wobei sich der Nasdaq Composite
sarkastischerweise mit einem Wochenminus von 298 Punkten bzw.
15,3 Prozent im internationalen Vergleich noch recht tapfer geschlagen
hat.
Zwar ist nach den deftigen Kursverlusten eine Gegenreaktion immer
wahrscheinlicher, jedoch befindet sich die Notierung derzeit im
charttechnischen Niemandsland. Allenfalls von dem Tiefpunkt im
April 2001 lässt sich auf dem aktuellen Niveau eine schwache
Unterstützung herleiten. Massivere Gegenwehr droht den Bären
dagegen erst wieder bei rund 1400 Zählern.
Daher
ist der Dreh ins Plus am Freitag nur ein kleiner Hoffnungsschimmer,
mehr aber auch nicht. Eine wirtschaftliche Rezession ist nicht
mehr von der Hand zu weisen, und auch charttechnisch liegt noch
keine Trendwende vor. So gesehen bleiben Short-Positionen erste
Wahl, der Stopp kann ruhigen Gewissens recht großzügig
gesetzt werden.
Sollte dem Index ein Abtauchen bis zu dem Support bei 1400 erspart
bleiben, liegt das erste Kursziel einer Erholung bei rund 1750
Punkten. Knapp oberhalb dieser Marke kann dann auch die Reißleine
bei Puts gezogen werden, denn dann könnte sich die Erholung
sogar bis auf 2000 Punkte fortsetzen. Wenn - ja, wenn, der Ausverkauf
jetzt tatsächlich ein vorläufiges Ende finden sollte.