Der
EuroStoxx sackte in der vergangenen Woche kräftig durch.
Der Wochenvergleich zeigt ein Minus von atemberaubenden 691,95
Punkten oder 22,2 Prozent.
Während
diese Zeilen entstehen, tagen die Finanzminister der EU und unterhalten
sich darüber, ob und wie der internationale Finanz-Flächenbrand
zumindest einigermaßen glimpflich am europäischen Dorf
vorbeigeleitet werden kann. Je nachdem, wie die institutionellen
Anleger (weltweit) diese Maßnahmen aufnehmen, entscheidet
sich, ob es für eine Zwischenerholung reicht oder nicht.
Die
Technik spricht dafür, dass der Zeitpunkt für eine Zwischenerholung
gegeben wäre. Schließlich setzte der Kurs am Freitag
fast punktgenau auf dem markanten Tiefpunkt der Währungskrise
von Oktober 1998 auf (damals auf Schlusskursbasis bei 2419 Punkten).
Auch der Abstand von der 200-Tage-Linie spricht dafür, dass
die Panik am Kumulationspunkt angekommen ist.
Andererseits
sind Eskapaden, wie sie bei der Volkswagen-Aktie - immerhin Europas
größter Autobauer - zu beobachten waren, ein Indiz
dafür, dass aktuell Kräfte am Werk sind, die alles bisher
dagewesene in den Schatten stellen. Hier ins fallende Messer zu
greifen, bleibt alleine Investoren vorbehalten, die Nerven wie
Drahtseile mitbringen. Die an dieser Stelle sonst üblichen
Empfehlungen für Optionsscheine und Optionen weichen einer
spekulativen vorsichtigen Kaufempfehlung für solide Einzelaktien
aus der Finanzbranche, sofern gleich am Montag am Markt der Turn-Around
nach oben gelingt, und die Aufwärtsbewegung auch im Verlauf
von den US-Märkten bestätigt wird.
Die
aktuellen Verwerfungen an den Kapitalmärkten sind durchaus
als Indiz dafür zu sehen, dass die Weltwirtschaft in eine
lang anhaltende Rezession abgleitet, an deren Ende die Aktien
noch sehr viel günstiger zu haben sein würden, als sie
sich jetzt präsentieren. Angesichts der erratischen Bewegungen
am Markt ist aktuell auch für hartgesottene Spekulanten kein
Hebel nötig, um ausreichend am Marktgeschehen beteiligt zu
werden. Wer der an dieser Stelle gegebenen Kaufempfehlung für
Puts gefolgt ist, sollte nun zumindest die Hälfte der Position
auf dem aktuellen Niveau nach oben absichern. Wer sicher gehen
möchte, verkauft die gesamte Position bestens.
Die
Zeit, die man mit dem Heraussuchen von geeigneten Optionsscheinen
spart, kann man nun dafür verwenden, sich über die Sicherheit
seiner Tagesgelder bei verschiedenen ausländischen Banken
Gedanken zu machen, die besonders hohe Zinsen bieten. Es erscheint
aus Vorsichtsgründen ratsam, dieses Geld etwas näher
ans heimische Kopfkissen zu holen.