Bevor der DAX in der vergangenen
Woche zu den an dieser Stelle erwarteten Kursgewinnen ansetzte, stattete der
Index noch der Unterstützungsmarke von 6700 Zählern einen Besuch
ab. Anschließend kletterte die Notierung fröhlich aufwärts
und erzielte im Vergleich der Freitagsschlusskurse ein Plus von 53 Punkten
bzw. 0,8 Prozent.
Damit tastete sich der DAX im Chart auf Wochenbasis fast punktgenau bis zum
mittleren Bollinger Band vor. Sollten die deutschen Blue Chips diese Hürde
meistern, eröffnet sich weiteres Aufwärtspotenzial bis zu dem nächst
höheren Widerstand bei 7200 Zählern. Diese Marke lässt sich
von dem markanten Tief im August letzten Jahres herleiten. Ein mittelfristiges
Kaufsignal ist dagegen vorerst nicht greifbar - deutliche Kursrückgänge
drohen erst nach einem Rückgang unter den Support bei 6200 Punkten.
Mit Blick
auf das untere Schaubild scheint das Aufwärtspotenzial nun aber bereits
weitgehend ausgereizt. Während der Stochastik Oszillator in der Nähe
des überkauften Bereichs tanzt, ist die Notierung zuletzt über das
obere Bollinger Band hinweggestürmt - was prompt zu Gewinnmitnahmen gen
Handelsschluss führte. Auch wenn ein weiterer Anstieg bis zum Widerstand
bei 7040 Zählern noch möglich ist, sollten Anleger nicht zu verbissen
darauf wetten. Denn im Rahmen der seit Mitte Januar andauernden Seitwärtsbewegung
dürfte der DAX schon bald wieder nachgeben.
Daher könnten die Notierungen in der kommenden, durch einen Feiertag
unterbrochenen Woche zwar noch zulegen, viel Raum besteht für die Bullen
jedoch nicht mehr. Sollte eine Korrektur einsetzen, ist das erste Ziel dieser
Bewegung die aufwärtsgerichtete Trendlinie, die an den Tiefpunkten seit
Mitte März anliegt. Zu Wochenbeginn verläuft diese bereits bei rund
6740 Zählern.
Autor: Oliver Schultze