Der Ölpreis -gemessen am Brent Blend Nordseeöl- pendelte in der vergangenen Woche seitwärts. Der Höchststand der Vorwoche knapp unterhalb von 95 Dollar pro Barrel wurde nicht mehr überschritten. Doch von einem spürbaren Rücksetzer kann auch keine Rede sein. Die Anleger verhielten sich vielmehr abwartend. Dabei wollten sich wohl zumindest diejenigen, die bereits investiert waren, offenkundig nicht von ihren Long-Positionen trennen.
In solchen Situationen kommt
es oft zu einem externen Auslöser, der die Kurse zunächst in Bewegung
bringt. Schließen wir einen Kriegsausbruch im Iran vorerst aus, wäre
aus Sicht der starken Kräfte ein Shake-Out denkbar, das den Kurs in südliche
Regionen bringt. Die hohen Gewinne bei Ölspekulationen vor dem Hintergrund
ansonsten fallender Märkte, würde sicherlich einen sich selbst verstärkenden
Verkaufsdruck erzeugen, so wie es bei der jüngsten Abwärtsreaktion
beim Gold zu beobachten war.
Dann erhalten diejenigen, die bei der ursprünglichen Rally den Einstieg
verpasst haben, die Gelegenheit zu etwas günstigeren Konditionen einzusteigen.
Möglich wären in diesem Zusammenhang Medienberichte, die eine drohende
konjunkturelle Abkühlung in den Fokus der Investoren rücken; möglich
wäre aber auch das Erreichen der 100-Dollar-Marke, die - sofern die Kurse
nicht unmittelbar weiter ansteigen - als Kursziel in den Köpfen der weltweiten
Spekulaten verankert ist.
Auf Basis dieser klassischen
("Faszination der runden Zahl") technischen Implikation ist es nun
an der Zeit, die bei den Calls aufgelaufenen Gewinne entweder mit Kursziel rund
um 100 Dollar mitzunehmen, oder zumindest vorsichtig per Stopp-Loss auf dem
aktuellen Niveau einzuloggen. Aktive Trader können, sofern die Talfahrt
an den Börsen an Schwung gewinnen sollte, auch eine Drehung der Position
in Puts in Erwägung ziehen.