Am Dienstag vergangener
Woche schloss der DAX unter 7800 Zählern, die verzweifelte Rückkehr
über diese Marke am Mittwoch misslang. Folgerichtig stand der Rest der
Woche im Zeichen kräftiger Kursverluste, insgesamt büßte der
Index im Wochenvergleich glatte 200 Punkte bzw. 2,6 Prozent ein.
Die Chartlage ist damit jetzt äußerst brenzlig, denn im Schaubild
auf Wochenbasis durchbrach die Notierung nicht nur das mittlere Bollinger
Band nach unten, sondern nun ist auch der seit 2003 bestehende Aufwärtstrend
ernsthaft angekitzelt. Gelingt dem DAX jetzt nicht umgehend die Wende, trüben
sich die Aussichten spürbar ein: Ein Bruch des Aufwärtstrends wäre
sehr negativ und würde einen Rückgang bis zu der Unterstützung
bei rund 7200 Zählern implizieren, die sich vom Augusttief herleitet.
Diese Marke ist zugleich das Verbindungstief der Hochpunkte vom Juli und Oktober,
die ein mögliches Doppeltop darstellen. Sollte der Index auch diesen
Support nach unten durchbrechen, wäre für die folgenden Monate mit
erheblichen Kursrückgängen zu rechnen.
Noch ist
es aber nicht soweit, denn im unteren Chart trifft der DAX noch auf eine Unterstützung
bei 7540 Punkten, die aktuell zusätzlich vom gleitenden Durchschnitt
der letzten 200 Börsentage gefestigt wird. Gelingt dem Index in diesem
Bereich die Wende, bleibt ein weitreichendes Verkaufsignal zunächst aus
und es eröffnet sich stattdessen Potenzial bis zu der nun als Widerstand
wirkenden Marke von 7800 Zählern.
Der jüngste Rückgang unter 7800 führte erwartungsgemäß
zu spürbaren Kursverlusten, jetzt ist der Index der deutschen Blue Chips
stark angeschlagen. Nur wenn die Notierung in der kommenden Woche möglichst
rasch wieder zulegen kann, entspannt sich die Lage etwas. Bei andauernd sinkenden
Notierungen wird es jedoch recht dunkel am Charthimmel, dann drohen sich weitere
Verkaufsignale zu summieren und Gewinne winken dann ausschließlich auf
der Short-Seite.
Autor: Oliver Schultze