n-tv Telebörse, Beitrag von Herrn Dr. Schulz am 01.10.2001
Dow Jones Industrials: Vergleich mit Pearl Harbor
Der Angriff der Japaner auf die US-Kriegsflotte in Pearl Harbor traf die Amerikaner genauso unvorbereitet wie der Angriff der Terroristen. Damals brach die Börse ein,
erholte sich kurz und lief dann ein Jahr lang abwärts. Der Bruch des Abwärtstrends gelang erst nach der ersten erfolgreichen Bombardierung Tokios. Im Zuge weiterer
Erfolgsmeldungen kletterte die Börse ab Frühjahr 1942 schnell aufwärts.
Im Bezug auf die heutige Situation ist also eine weitere Talfahrt nicht unrealistisch. Gut vorstellbar ist eine Eskalation der Gewalt, die im Zusammenspiel mit den negativen konjunklturellen
Rahmenbedingungen zu einer anhaltenden Talfahrt führt.
Dow Jones Industrials: Vergleich mit Kuba-Krise
Die Stationierung von sowjetischen Atomraketen auf Kuba und die amerikanische Reaktion darauf führte die Welt im Herbst 1962 an den Rand des dritten Weltkrieges.
Die Anleger zeigten sich jedoch erstaunlich gelassen: Der Dow war zuvor schon gefallen und hatte im Juni einen Tiefpunkt markiert. Trotz der Schreckensmeldungen
fiel der Index nur relativ wenig und hielt sich im Oktober über diesem Tiefpunkt.
Durch die schnelle Beseitigung der Krise ergab sich Charttechnisch eine Doppel-Bottom-Formation und die Blue Chips zogen schnell wieder an.
Sollte auch aktuell eine schnelle Beseitigung der Terrorgefahren gelingen, so sind auch schnelle Kurserholungen an den Börsen denkbar.