Dr. Hans-Dieter Schulz
Büro Dr.Hans-Dieter Schulz
Traisaer Str. 41 * 64287 Darmstadt * Tel: 06151 / 46781
E-Mail: kontakt@buero-dr-schulz.de
powered by IT Future AG


n-tv Telebörse, Beitrag von Herrn Dr. Schulz am 23.11.2001



DAX und IFO-Konjunkturtest


Der Aktienbörse sagt man nach, dass sie konjunkturelle Entwicklungen vorwegnimmt. Das ist zwar häufig der Fall, aber oft hat sie sich auch geirrt. So sind zum Beispiel von Herbst 1997 bis Mitte 1998 die Aktienkurse kräftig gestiegen, obwohl der IFO-Konjunkturtest bereits zeigte, dass sich die Konjunktur abschwächt. Die Folge davon war, dass sich die Börse im Verlauf des Jahres 1998 drastisch nach unten korrigierte. Auch 1991 bis Mitte 1992 sind die Aktienkurse gestiegen, obwohl der IFO-Konjunkturtest eine deutliche Konjunktur-Abschwächung zeigte. Diese Diskrepanz wurde dann im weiteren Verlaufe des Jahres 1992 korrigiert.

IFO Konjunkturtest und DAX

Wie aus dem Schaubild hervorgeht, gab es gesunde Aufwärtsentwicklungen immer dann, wenn sie durch steigende Zahlen des IFO-Konjunkturtests untermauert waren. Beispiele hierfür sind die Entwicklungen von Herbst 1992 bis Januar 1994, oder auch der Jahre 1996 und 1997, zuletzt von 1999 bis 2000. Überschießende Entwicklungen der Aktienbörse standen grundsätzlich auf tönernen Füßen. Das Gleiche gilt für vorweggenommene Entwicklungen, die später durch konjunkturelle Entwicklungen nicht untermauert wurden.

Die jüngste Aufwärtsbewegung der Aktienkurse erklärt sich allein aus der Liquidität, konjunkturelle Hoffnungsschimmer sind derzeit nicht zu erkennen. Daher besteht die Gefahr einer ausgeprägten Abwärtsreaktion, spätestens ab Januar, wenn sich bis dahin nicht in den Frühindikatoren, wie beispielsweise dem IFO-Konjunkturtest, erste Siberstreifen am Horizont ausmachen lassen.




Moody's Rohstoffindex

Ein erster Lichtblick findet sich bei den zuletzt deutlich gestiegenen Rohstoffpreisindizes, die teilweise aus ihren Abwärtstrends nach oben ausgebrochen sind. Das spricht vorerst gegen deflationäre Tendenzen. Ob die Entwicklung nur eine technische Reaktion ist, nicht zuletzt bedingt durch die wieder steigenden Ölpreise, ist derzeit aber noch offen.

Moody's Rohstoffpreisindex



Nasdaq


Der NASDAQ Composite Index ist aus einem seit Herbst vorigen Jahres bestehenden Abwärtstrend leicht nach oben ausgebrochen. Der Abwärtstrend, der sich aus dem historischen Hoch ableiten lässt, ist allerdings noch intakt. Derzeit ist der Index in der Nähe eines massiven Widerstandes, der bei cirka 2.000 verläuft und sich aus dem Hochpunkt im Jahre 1998 herleiten lässt. Zusätzlich ist er am Durchschnitt der letzten 200 Börsentage angekommen. Wie sich aus dem Schaubild erkennen lässt, stellte diese Linie sowohl Widerstände in der Abwärtsbewegung als auch Unterstützungen in der Aufwärtsbewegung dar.

Derzeit ist der Markt überkauft, so dass spätestens im Januar, möglicherweise schon früher mit einer Abwärtsreaktion zu rechnen sein dürfte.

Nasdaq Composite Index



Dow

Der Dow Jones Index ist zwar aus einem seit Mai bestehenden kurzfristigen Abwärtstrend leicht nach oben ausgebrochen. Der seit Januar vorigen Jahres bestehende Abwärtstrendkanal ist allerdings noch intakt. Die obere Trendlinie dieses Kanals ist noch weit entfernt. Derzeit bewegt sich der Dow Jones Index innerhalb recht massiver Widerstandszonen. Die nächste Widerstandslinie verläuft bei cirka 10.200 Punkten. Etwa dort liegt auch der Durchschnitt der letzten 200 Börsentage, der die Widerstandswirkung verstärkt. Zudem nähert sich der Markt der überkauften Zone.

Daher besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit für eine Konsolidierung oder gar Abwärtsreaktion. Ob und wann sich die kurzfristige Aufwärtsbewegung in einen neuen mittelfristigen Aufwärtstrend verwandelt, dürfte von den amerikanischen Konjunkturdaten abhängen, die derzeit allerdings noch keine Besserung erkennen lassen.


Dow Jones 30 Industrials


Download dieser Datei als Word-2000 Dokument (160 kB)