n-tv Telebörse, Chartanalyse von Herrn Dr. Schulz vom 03.11.2000
Ölpreis
1990 war der Ölpreis auf über 40 Dollar pro Barrel gestiegen. Anfang September dieses Jahres wurde ein Hochpunkt bei cirka 37 erreicht. Eineinhalb Wochen später lag der darauffolgende Hochpunkt nur noch bei cirka 35 Dollar je Barrel. Daher könnte es sich hier um ein Doppel-Top handeln. Das wird noch dadurch unterstrichen, dass die nächste Spitze Mitte Oktober mit 34 Dollar je Barrel nochmals tiefer lag. Man kann also einen Abwärtstrend einzeichnen.
Verbindet man den Tiefpunkt vom 11. August mit den Tiefpunkten von Ende Juli, so kann man feststellen, dass dieser einjährige Aufwärtstrend bereits nach unten durchbrochen worden ist.
Die größte Klippe auf dem Weg zu langfristig fallenden Notierungen ist allerdings noch zu überwinden, nämlich der Aufwärtstrend, den man dadurch erhält, dass man den Tiefpunkt von Februar 1998 mit dem vom Oktober 1999 verbindet. Auf eben dieser Aufwärtstrendlinie ist der Ölpreis derzeit angekommen. Sollte der Trend tatsächlich nach unten verlassen werden können, sollten spekulativ eingestellte Ölofenbesitzer ihren nächsten Kauf so lange wie möglich hinauszögern. Die nächste Unterstützung liegt beim Brent Blend Nordseeöl zwischen 26 ud 27 Dollar pro Barrel.
Rohstoff- und Erzeugerpreise
Der CRB (Commodity Research Bureau) Futures Index, dem eine wichtige Indikatorfunktion für die künftige Rohstoffpreisentwicklung zukommt, ist aus seinem Aufwärtstrend ausgebrochen. Erfahrungsgemäss folgen die Erzeugerpreise in ihren zyklischen Bewegungen den Rohstoffpreisen. Die Rohstoffpreisindizes signalisieren also bereits eine geringere Nachfrage, die sich auch beim MG Base Metal Index, in dem im Gegensatz zum CRB keine Ölpreise enthalten sind
Daimler und Porsche
Beide Aktien zeigen wie wenig aussagefähig inzwischen die Aktienindizes geworden sind. Selbst Werte der gleichen Branche verlaufen völlig entgegengesetzt. So zeigt der Kurs von Daimler eine untere Umkehrformation mit Chance für einen Ausbruch aus einem Abwärtstrend, während sich bei Porsche eine obere Umkehrformation in Form einer Schulter-Kopf-Schulter-Formation abzuzeichnen scheint, die allerdings erst beendet ist, wenn ein Ausbruch unter 3.600 erfolgt. Die Wahrscheinlichkeit für einen Eintritt für beide Formationen ist groß, denn ein sinkender Ölpreis könnte Daimler helfen, während eine abflauende amerikanische Konjunktur Porsche schaden könnte, da ein Hauptabsatzgebiet von Porsche die USA sind.