Nasdaq Composite-Analyse vom 28.09.2002
sowie im Anschluß Update vom 02.10.
Gleich am Montag wurde die Unterstützung bei 1200 Punkten um 15
Punkte (per Schlußkurs) unterschritten, am Folgetag konnte sich
der compx aber auf niedrigem Niveau behaupten und dann eine Gegenreaktion
einleiten. Bis zum Ende der Woche blieb diese Marke umkämpft und
der Index beendete die Woche nahezu exakt auf Höhe dieser wichtigen
Unterstützung. Im Wochenvergleich ein Minus von 22 Punkten bzw.
1,8 Prozent.
Die neuen Tiefstände trüben die Aussichten weiter ein, auch
wenn ein kräftiger Verkaufsdruck im Zusammenhang mit dem Unterschreiten
der 1200 gerade noch verhindert werden konnte. Eine zuvor noch mögliche
Bodenbildung oberhalb von 1200 Punkten ist mit dem Unterschreiten der
Tiefs von Juli und August aber zu den Akten zu legen. Die Technologiewerte
bleiben stark angeschlagen, Käufer scheinen sich derzeit nur sporadisch
zu finden.
Insofern ist der Unterstützung bei 1200 Punkten nach wie vor große
Beachtung zu schenken, nachdem diese in der Vorwoche spürbar angekratzt,
jedoch noch nicht nachhaltig nach unten durchbrochen wurde. Sollte der
compx signifikant unter diese Marke, respektive das Vorwochentief bei
1169 Punkten, fallen, erscheint ein Rutsch bis auf die nächste Unterstützung
bei ~1050 Punkten unvermeidlich. Dafür spricht auch der Stochastik,
der sich trotz des negativen Wochenverlaufs nun schon wieder näher
am überkauften Bereich befindet und damit erneuten Kursrückgängen
Tür und Tor geöffnet hat.
Füe eine weitere Erholung bleibt, neben der 1200er-Marke, das Vorwochenhoch
bei 1240 zu beachten. Darüber lauert dann bei aktuell 1253 Punkten
bereits das mittlere Bollinger Band, der eGD20, als weiterer Widerstand.
Bei gut 1280 Punkten verläuft zur Zeit die aufwärtsgerichtete
Trendlinie, die seit Juli Gültigkeit besass und Mitte September nach
unten durchbrochen wurde. Erst mit einem Anstieg über dieses Widerstandsbündel
kann von einer längeren Erholung ausgegangene werden.
Zusammengefasst bleibt das Risiko hoch. Geringfügige Aufwärtsreaktionen
sind möglich, größere Bewegungen dürften aber weiterhin
eher in Süd-Richtung stattfinden.
Der Kampf um die 1200er-Marke dauerte in der ersten Wochenhälfte an. Die recht deutlichen Verluste vom Montag wurden am Dienstag korrigiert, am Mittwoch gab der Index jedoch erneut nach. Im Zusammenhang mit den weitgehend neutralen Indikatoren ist eine Entscheidung damit weiter vertagt.
Zwar sind Schlußkurse unter 1200 Punkten gerade im längerfristigen Blickwinkel wenig erfreulich, aber die Tatsache, dass unter 1200 bisher noch keine gravierenden Rückgänge einsetzten, stimmt wieder leicht versöhnlich. Daher kann Anlegern nur geraten werden, weiter auf der Hut zu bleiben: Spürbar fallende Kurse könnten schnell in einem Rückgang bis auf ~1060 enden, mit einem Sprung über 1240 würde jedoch stattdessen weiteres Erholungspotenzial freigesetzt.
Strategie: Hier ist für Positionstrader weiter abwarten angesagt.
Autor: Oliver Schultze / Büro Dr. Schulz