Nasdaq Composite-Analyse vom 23.11.2001
sowie Update vom 28.11.
Chart seit 1995, 3-Jahres- und 6-Monats-Chart
In der vergangenen Woche bewegte sich der Nasdaq Composite kaum, am Ende der durch den Feiertag verkürzten Börsenwoche stand ein Plus von knapp 5 Punkten.
Am Dienstag verliess der compx zwar den oberen der beiden kurzfristigen Aufwärtstrends, nachdem er an dem Widerstand bei 1930 Punkten gescheitert war, konnte am Mittwoch jedoch von der unteren aufwärtsgerichteten Trendlinie aufgefangen werden und dies dann am Freitag auch recht eindrucksvoll bestätigen. Die obere Trendlinie des seit Mai gültigen Abwärtstrends, aus dem der compx in der Vorwoche nach oben ausgebrochen war, wurde bisher nicht getestet.
Erfreulich ist, dass der Stochastik bereits weit in den
neutralen Bereich abgetaucht ist und schon in Kürze in den überverkauften
Bereich gelangen könnte, womit ein Ende der Konsolidierung einhergehen
dürfte. Ein solcher baldiger Anstieg wäre auch wünschenswert,
um nicht das sich abzeichnende Verkaufsignal des MACD zur Geltung kommen
zu lassen.
Bei nachgebenden Kursen zu Wochenbeginn tritt, neben dem genannten Verkaufsignal, ferner ein Verlassen des seit September bestehenden Aufwärtstrends ein, was die Lage wieder eintrüben würde. Dann sollte spätestens bei der oberen Trendkanalbegrenzung bei aktuell rund 1830 Punkten der Kursverfall gestoppt werden, um nicht eine Wiederaufnahme des mittelfristigen Abwärtstrends einzuleiten.
Das im ersten Anlauf erfolgte Abprallen an dem Widerstand bei 1930 sollte aber nicht besonders negativ gedeutet werden. Die Bedeutung dieser Marke zeigte sich bereits im August und führte nach dem Unterschreiten mit anschließendem Pullback zu den herben Kursverlusten im September. Daher ist es durchaus nicht ungewöhnlich, dass der compx nun noch mindestens einen weiteren Anlauf benötigt, um diesen Widerstand zu knacken.
Danach wäre dann der Weg zunächst bis zu der 2000er-Marke frei,
wobei diese keine allzu große Hürde darstellen sollte und sich
der Anstieg dann bis etwa 2100 Punkte fortsetzen dürfte.
Auch wenn der Nasdaq nun ein wenig auf der Kippe steht, sollte sich doch
der Aufwärtstrend fortsetzen und der Widerstand bei 1930 möglichst
schon im Verlauf dieser Woche überwunden werden.
Die Lage hat sich nun erheblich zugespitzt: Konnte der compx am Montag noch ansteigen und sogar knapp über der Marke von 1930 schliessen, so deutete der Dienstag mit Eröffnung und Schluß auf fast gleicher höher bereits die Unentschlossenheit im Markt an, die trotz des positiven Montags vorhanden war. Die Quittung folgte dann am Mittwoch mit deutlichen Kursverlusten.
Dabei wurde auch der Aufwärtstrend nach unten verlassen. Der MACD steht unmittelbar vor einem Verkaufsignal, der Stochastik begleitete das Dreimonatshoch am Montag mit einer bearishen Divergenz. Ein Kursrückgang bis auf die seit Mai bestehende Abwärtstrendlinie bei derzeit knapp über 1800 ist nun zu erwarten, schnelle Kursgewinne dürften für die nächsten Tage nicht auf dem Programm stehen.
Strategie: Die angedachten Gewinnmitnahmen bei den long-calls waren nicht falsch, aber auch jetzt besteht noch eine gute Möglichkeit zur Glattstellung der Position. Sehr kurzfristig agierende Trader setzen mittels long-puts auf eine Fortsetzung des begonnenen Kursrutsches.
Autor: Oliver Schultze / Büro Dr. Schulz
