DAX-Analyse vom 23.03.2001 mit ADX-Indikator
3-Jahres- und 6-Monats-Chart
Wenig überraschend war der weitere Rückgang beim DAX in der letzten Woche.
Dabei wurde das Kursziel aus der Bear-Flag sogar übertroffen, zum
Wochenschluß erholte sich der DAX aber wieder etwas und beendete die Woche
oberhalb der Unterstützung bei 5500 Punkten.
Der Ausbruch nach unten aus dem einjährigen Abwärtstrend kann nun wohl als
signifikant bezeichnet werden, eine baldige Rückkehr in den Trendkanal
(aktuell knapp unter 5900) ist damit eher unwahrscheinlich. Außer dem seit
Anfang Februar gültigen Abwärtstrend bildete sich in den vergangenen
zweieinhalb Wochen noch ein weiterer, steiler Abwärtstrend. Dieser verläuft
derzeit nur noch leicht oberhalb von 5600 Punkten.
Einerseits ist der DAX nach den deutlichen Verlusten der letzten Wochen
stark überverkauft, was für eine durchaus mehrwöchige Erholung spricht.
Andererseits können aber gerade Abwärtstrends eine enorme Dynamik entfachen,
weshalb es jetzt noch verfrüht wäre, aus der Bewegung vom Freitag bereits
auf ein vorläufiges Ende des Abwärtstrends zu schließen. Ferner ist
keinerlei untere Umkehrformation zu erkennen, weshalb selbst etwas
umfassendere Kursanstiege wohl eher in den Bereich der Bearmarket-Rallies
einzustufen sind.
Daher ist beim DAX zunächst die Entwicklung zu Wochenbeginn zu beobachten.
Ein Anstieg über 5620 Punkte, also ein Ausbruch aus dem steilen
Abwärtstrend, könnte zu einer Ausdehnung der Erholung bis etwa 5800 Punkten
führen. Wird dagegen das Tief vom Donnerstag bei 5351 Punkten
unterschritten, ist ein weiterer Rückgang bis zu der nächsten Unterstützung
bei etwa 5100 Punkten zu erwarten.
Der im 6-Monatschart als blaue Linie dargestellte ADX-Indikator bestätigt
den starken Trend und zeigt noch keine Ermüdungserscheinungen. Der ADX
signalisiert die Intensität eines Trends, ohne Hinweis auf die
Trendrichtung. Demzufolge bedeuten hohe Werte einen starken Trend, analog
dazu niedrige Werte einen eher trendlosen Markt.
Die im Chart mittels
gestrichelter Trendlinie verdeutlichte fallende Tendenz des ADX von Oktober
bis Februar unterstrich die Seitwärtsbewegung in dieser Zeit, der Ausbruch
des Indikators über diese Trendlinie im Februar lieferte bereits einen
Hinweis auf den sich etablierenden Trend. Der war in diesem Fall abwärts
gerichtet, wie die Betrachtung des +DI und des -DI zeigen.
Zur Klassifizierung der Trendrichtung werden der +DI (grüne Linie) und der
-DI (rote Linie) herangezogen. Steht der +DI über dem -DI, liegt ein
Aufwärtstrend vor, und umgekehrt. Somit deutet das Kreuzen der beiden
Linien meist einen Trendwechsel an. Beachtenswert aber auch hier die
absoluten Werte der beiden Linien: Je größer die Differenz zwischen den
beiden, desto stärker ist der Trend.
Autor: O. Schultze/Büro Dr. Schulz
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