Nasdaq Composite-Analyse vom 20.04.2002
sowie Update vom 25.04.
Zwar erzielte der compx in der Vorwoche ein Plus von 41 Punkten bzw. 2,3 Prozent, dies war jedoch einzig und allein auf den starken Anstieg am Dienstag zurückzuführen - alle vier anderen Tage endeten im Minus! Immerhin verschaffte dieser eine positive Tag dem Index den Sprung über den Widerstand bei 1775 Punkten sowie die seit Anfang März gültige Abwärtstrendlinie.
Gerade mit Blick auf den mittelfristigen Chart hat sich damit an der angeschlagenen Situation jedoch nichts geändert. Der compx scheiterte im Wochenverlauf punktgenau an der seit September bestehenden aufwärtsgerichteten Trendlinie, wodurch die jüngsten Kursgewinne vorerst nur als Pullback einzuordnen sind.
Erst eine Rückkehr in den Aufwärtstrend bei aktuell
etwa 1850 Punkten würde die Situation verbessern; dort verläuft
derzeit auch der eGD20 auf Wochenbasis. Allerdings sind dann noch die
aus dem kurzfristigen Tageschart ersichtlichen Widerstände bei 1865
Punkten sowie oberes Bollinger Band bei aktuell 1870 Punkten vorhanden.
Damit ist die Lage im Tageschart zwar eher entspannt, im Wochenchart präsentiert
sich der Index aber weiter klar angeschlagen.
Gefahr droht daher, wenn der compx wieder unter die Unterstützung
bei 1775 Punkten fallen sollte. Dann ist ein schneller Kursrutsch bis
auf das Vorwochentief bei 1724 Punkten zu befürchten, bei zur Zeit
1727 befindet sich auch das untere Bollinger Band. Darunter könnte
noch das Februar-Tief bei 1697 Punkten Halt bieten, bevor ein Rückgang
bis auf 1640 unvermeidlich wäre.
Zwar konnte der MACD im Wochenverlauf ein Kaufsignal erzeugen, dies verhalf dem Index aber nicht zu weiteren Kursgewinnen. Der Stochastik produzierte ein nahezu mustergültiges Verkaufsignal, was für die bevorstehende Börsenwoche eher fallende Notierungen erwarten lässt.
Insgesamt ist das Bild eher uneinheitlich - der etwas entspannten Lage
im Tageschart steht die angeknackste Situation im Wochenchart gegenüber.
Nach oben besteht noch Luft bis ca. 1865 Punkte, ohne dass sich damit
eine Wende zum Positiven ergeben würde. Mit einem Fall unter 1775
würde sich auch der Tageschart wieder eintrüben und die genannten
Unterstützungen ins Blickfeld geraten.
Die genannte entspannte Lage im Tageschart wurde gleich am Montag zunichte gemacht, als der compx unter 1775 fiel und damit der dem Wochenchart entspringenden eher negativen Einschätzung folgte. Daran schlossen sich weitere Kursverluste an, die auch das Vorwochentief bei 1724 nicht zu bremsen vermochte.
Auch wenn der Stochastik Oszillator nun schon wieder eine überverkaufte Situation signalisiert, bleibt die Lage angespannt, da sich nun auch die Situation im Tageschart wieder klar verschlechtert hat. Letzter Strohhalm könnte nun noch das Februartief bei 1697 Punkten sein, andernfalls droht ein Rückgang bis auf 1640 Punkte. Eventuelle Erholungen zum Wochenende dürften keinen nennenswerten Terraingewinn bringen.
Strategie: Für long-puts, nach dem Fall unter 1775 aufgebaut, sollte nun ein enger Stopp gesetzt werden oder sogar erste Teilgewinne eingefahren werden.
Autor: Oliver Schultze / Büro Dr. Schulz