DAX-Analyse vom 17.08.2001


Chart seit 1990, 3-Jahres- und 6-Monats-Chart


Linienchart seit 1995

Mit 211 Punkten oder 3,9 Prozent Wochenminus marschierte der DAX in der vergangenen Woche weiter abwärts. Angesichts eines Verlaufshochs bei 5569 Punkten scheiterte der Index im Bereich des genannten Kreuzwiderstands bei 5550 Punkten, die Unterstützung bei 5351 Punkten wurde dann am Freitag recht dynamisch unterschritten.

Unterstützungen, die sich aus dem Jahr 1999 herleiten lassen, existieren nun erst wieder im Bereich um 5000 Punkte, wie auch in dem Dreijahreschart dargestellt ist. Bei 4600 Punkten besteht noch eine weitere Unterstützung, resultierend aus dem Tief vom März 1999. Da sich die Abwärtsbewegung auf Grund der Dynamik und der charttechnischen Gesamtsituation kaum als Fehlsignal herausstellen dürfte, ist mit Kursrückgängen zumindest bis in den Unterstützungsbereich um 5000 Punkte zu rechnen. Zwar ist der DAX bereits nach unten aus den Bollinger Bändern gefallen, ein Herabgleiten auf Höhe des unteren Bandes ist aber gut vorstellbar. Eine ähnliche Situation gab es im März diesen Jahres, und auch jetzt expandieren die Bänder ähnlich stark.

Beim MACD besteht nach wie vor ein Verkaufsignal, ein baldiger Signalwechsel zeichnet sich nicht ab. Als Widerstände wirken nun vor allem die 5350, darüber dann die Marke bei 5550/5570. Es folgt der stark fallende eGD20 bei 5592 Punkten. Mit einer Erholung bis in diesen Bereich ist aber im Wochenverlauf nicht zu rechnen.


3-Jahres-Wochen-High-Lows


Wie sich gerade in den längerfristigen Chartdarstellungen erkennen lässt, ist der mittelfristige Abwärtstrend weiterhin voll intakt. Der letztwöchige Fall unter die bisherigen Jahrestiefs hat die Chancen auf eine Bodenbildung, die sich durch den langen Bestand des März-Tiefpunkts ergaben, entscheidend verringert. Nun dürfte sich der Kursverfall auch kurzfristig forsetzen, Ziel ist dabei die Unterstützungszone um 5000 Punkte. Dort begann im Oktober 1999 die knapp fünfmonatige starke Aufwärtsbewegung, die nun nahezu völlig egalisiert wurde.

Für die kommende Woche ist daher mit einem Kursrutsch bis auf 5070 Punkte zu rechnen, aber auch ein Test der 5000er-Marke sowie der Unterstützung bei 4970 sind gut möglich. Eine eventuelle Erholung dürfte spätestens bei 5350 scheitern, wobei ein Erreichen dieser Region im Wochenverlauf fraglich ist.


6-Monats-Chart

 

Per Saldo unverändert zeigte sich der DAX im bisherigen Wochenverlauf. Der befürchtete Kursrutsch blieb aus, auch wenn der Index gleich am Montag ein neues Tief markierte. Bisher gelang es aber auch nicht, auf Schlußkursbasis in den kurzfristigen Abwärtstrendkanal zurückzukehren. Die Seitwärtsbewegung der letzten Tage in Verbindung mit dem Lösen vom unteren Bollinger Band sowie der positiven Divergenz beim Stochastik hat nicht nur die Abwärtsbewegung gebremst, sondern könnte auch eine noch etliche Tage andauernde Verschnaufpause andeuten. Zu beachten bleibt auch weiter die Marke von 5350 Punkten, deren Überschreiten eine ausgedehntere Erholung einläuten dürfte. Bei Unterschreiten des bisherigen Wochentiefs bei 5125 Punkten ist wieder mit einer Zunahme der Abwärtsdynamik zu rechnen.

Für noch bestehende long-puts bietet sich nun eine Glattstellung zur Gewinnsicherung an, neue long-puts dann erst wieder unter 5125. Long-calls können hochspekulativ mit Überschreiten der 5350 eingegangen werden, diese sind als Spekulation gegen den übergeordneten Trend aber hochriskant. Etwas sicherer im Falle einer weiteren Seitwärtsbewegung wären dann short-puts, welche aber nur mit einem eng nachgezogenen Stopp-loss eingegangen werden sollten.

 

 

Autor: Oliver Schultze / Büro Dr. Schulz