Nasdaq Composite-Analyse vom 15.02.2002
sowie Update vom 21.02.
Beim compx blieb mit einem Wochenminus von 14 Punkten oder 0,8 Prozent
von der zwischenzeitlichen Erholung nichts mehr übrig. Am Donnerstag
konnte im Tagesverlauf der Widerstand bei 1865 Punkten noch kurzzeitig
überwunden werden, dann scheiterte der Index jedoch am knapp darüber
verlaufenden mittleren Bollinger Band und orientierte sich wieder nach
unten.
Nach den vorherigen Verkaufsignalen, also dem Rutsch unter
das mittlere Bollinger Band auf Wochenbasis sowie dem Unterschreiten der
1865/1930 auf Tagesbasis, konnte der Index mit den halbherzigen Anstiegsbemühungen
nur den Erholungscharakter der jüngsten Bewegung unterstreichen.
Zu dem charttechnisch nahezu mustergültigen Verlauf der Zwischenkorrektur
gesellt sich ein MACD, dessen seit Mitte Januar gültiges Verkaufsignal
gegen Ende der Woche erneut bestätigt wurde. Ferner erzeugte der
Stochastik Oszillator mit dem Dreh im überkauften Bereich ein kurzfristiges
Verkaufsignal.
Zwar besteht noch die Möglichkeit, dass sich der compx erneut auf Höhe der Unterstützung bei 1775 Punkten fängt, diese dürfte jedoch mehr theoretischer Natur sein. Selbst in einem solchen Fall würde dies noch kein Kaufsignal bedeuten, dazu müsste der compx zunächst die zahlreichen Widerstände, insbesondere 1865 und 1930, überwinden.
Wie bereits nach dem zuvor erfolgten Ausbruch aus dem Seitwärtstrend
nach unten an dieser Stelle erwartet, ist nun eher ein spürbarer
Kursverfall zu erwarten. Als Kursziel sollte der Bereich bei 1640 Punkten
anvisiert werden, wo sich neben einer horizontalen Unterstützung
noch die abwärtsgerichtete Trendlinie befindet, die seit Mai letzten
Jahres Gültigkeit besass.
Zu Beginn der Börsenwoche am Dienstag setzten die erwarteten Kursverluste ein, wobei auch die Unterstützung bei 1775 Punkten unterschritten wurde. Am Mittwoch stoppte jedoch der Kursverfall, und nach recht volatilem Handelsverlauf beendete der compx den Börsentag praktisch punktgenau an der horizontalen Widerstands-/Unterstützungsmarke.
Ein freier Fall blieb damit aus, der weitere Kursverlauf aber auch unklar. Der Rutsch unter 1775 ist negativ zu werten, positiv fällt jedoch das Abprallen am unteren Bollinger Band sowie der schon wieder überverkaufte Stochastik ins Auge.
Kann sich der compx nun umgehend wieder über 1775 retten, ist die Gefahr weiterer Kursverluste zunächst gebannt, andernfalls droht ein Absinken bis ~1640.
Strategie: Die long-puts stehen nach der Entwicklung am Mittwoch nun auf der Kippe. Der Stopp sollte unbedingt beachtet werden, und ggf. auf 1791 (compx, Unterkante Kurslücke) nachgezogen werden.
Autor: Oliver Schultze / Büro Dr. Schulz